Adrian Fein vom HSV gegen Emmanuel Iyoha von Holstein Kiel

Wer behält im Nord-Duell die Oberhand? ©Imago images/Claus Bergmann

Zwar hat der Hamburger SV am vergangenen Wochenende gegen Wehen Wiesbaden (3:2) erstmals nach der Corona-Pause gewonnen, doch daran, dass die Hanseaten im Kampf um den direkten Aufstieg auf einen Ausrutscher des VfB Stuttgart hoffen müssen und selbst nicht mehr patzen dürfen, hat sich nichts geändert. Gegen Holstein Kiel, das mit 38 Punkten auf dem Konto zumindest rechnerisch in Sachen Klassenerhalt noch nicht durch ist, soll nun unbedingt der nächste Dreier her.

HSV: Jung in der Startelf und Hunt auf der Bank?

Mit 23 Siegen, drei Unentschieden und nur neun Niederlagen weist der HSV die klar bessere Bilanz auf. Allerdings fanden in jüngerer Vergangenheit nur vier Duelle statt, von denen der HSV lediglich das erste im DFB-Pokal 2007/08 in Kiel (5:0) für sich entscheiden konnte. In der 2. Bundesliga wartet Hamburg dagegen noch auf einen Sieg gegen die Störche. Vergangene Saison wurden beide Partien verloren (0:3 zu Hause, 1:3 in Kiel) und in der Vorrunde der laufenden Spielzeit reichte es auch nur zu einem 1:1.

In den vergangenen Spielen hat HSV-Coach Dieter Hecking die Breite seines Kaders genutzt und mehrfach rotiert. Das dürfte nun auch gegen Kiel wieder der Fall sein, zum Teil freilich auch als Reaktion darauf, dass einige Akteure schwächeln oder ihre Chance nicht nutzen konnten. Und auch, weil mit Gideon Jung nach einer Muskelverletzung im Hüftbeuger ein potentieller Leistungsträger wieder einsatzbereit ist. Jung dürfte gute Chancen haben, gegen Kiel in der Innenverteidigung zu beginnen, in der zuletzt weder Timo Letschert noch Rick van Drongelen zu überzeugen wussten.

Seinen Platz in der Startelf mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder räumen muss Louis Schaub, der auf dem rechten Flügel aufgeboten gegen Wehen Wiesbaden keine Akzente setzen konnte. Martin Harnik und vor allem Bakery Jatta sind dafür die ersten Alternativen.

Spannend wird es auf den beiden offensiven Halbpositionen im Mittelfeld vor Adrian Fein. Nachdem David Kinsombi am vergangenen Wochenende mit einem Doppelpack glänzte und der einstige Kieler gegen die alten Kollegen besonders motiviert sein dürfte, wäre eine Versetzung auf die Bank überraschend. Nicht ausgeschlossen daher, dass Aaron Hunt diesmal nur die Jokerrolle bleibt, nachdem Jeremy Dudziak gegen Wehen Wiesbaden nach seiner Einwechslung den besseren Eindruck hinterlassen hat.

Holstein Kiel: Weiter ohne Torjäger Serra

Nach einem guten Re-Start mit vier Punkten aus den beiden Spielen bei Jahn Regensburg (2:2) und gegen den VfB Stuttgart (3:2) ging Holstein Kiel zuletzt beim VfL Bochum (1:2) und gegen Arminia Bielefeld (1:2) jeweils als knapper Verlierer vom Feld. Eine dritte Pleite in Serie soll nun natürlich unbedingt vermieden werden, um nicht womöglich doch noch den Blick nach unten richten zu müssen.

Um den Abwärtstrend zu stoppen, muss in erster Linie die Gegentorflut gestoppt werden. Die Störche sind zwar immer in der Lage, auch selbst zu treffen, doch jeweils mindestens zwei Gegentore in den vier Spielen seit der Corona-Pause sind natürlich deutlich zu viele.

Kiels Trainer Ole Werner war in den vergangenen Spielen in Sachen Rotation eher zurückhaltend und dürfte nun auch in Hamburg weitgehend der Elf das Vertrauen schenken, die gegen Bielefeld keineswegs enttäuscht hat. Während Torjäger Janni Serra weiterhin verletzungsbedingt ausfällt, sind allenfalls kleinere Umstellungen zu erwarten. So könnten Fabian Reese oder Finn Porath anstelle des vergangene Woche blassen David Atanga von Beginn an auflaufen. Zudem ist auch Makana Baku eine Option für die Offensive.

Tipps & Quoten zum Spiel

TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Montag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.10 Uhr bei RTL Nitro. Kommentator: Michael Born

Unser abschließender Wett Tipp:

Holstein Kiel scheint dem HSV nicht zu liegen, während die Störche gerade gegen Mannschaften wie zuletzt den VfB Stuttgart, die selbst die Initiative ergreifen, häufig gut aussehen. Sofern sich der HSV wie in den letzten Spielen defensive Unaufmerksamkeiten in Serie erlaubt, könnte die Kieler Serie gegen die Rothosen weitergehen. »Jetzt mit erhöhter 13.00-Quote (statt 5.00) bei bet-at-home auf Kiel-Sieg tippen.