Philipp Förster vom VfB Stuttgart gegen Josha Vagnoman vom HSV

Wer kann die Chance auf den direkten Aufstieg ergreifen? ©Imago images/Nordphoto

Vor der Saison herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass der Aufstieg in die Bundesliga nur über den VfB Stuttgart und den Hamburger SV führen würde. Aufgrund der nicht unbedingt zu erwartenden Konstanz von Arminia Bielefeld sieht es nun aber danach aus, als könnte nur einer der beiden Großklubs die Rückkehr ins Oberhaus ohne Umweg über die Relegation schaffen. Das direkte Duell am 28. Spieltag, in das der HSV mit einem Punkt Vorsprung auf den drittplatzierten VfB geht, besitzt deshalb enorme Bedeutung.

VfB Stuttgart: Wieder mehrere Wechsel zu erwarten

Nach 116 Duellen ist die Bilanz zwischen beiden Vereinen mit jeweils 46 Siegen sowie 24 Unentschieden ausgeglichen. In Stuttgart allerdings weist der VfB mit 30 Heimsiegen, zwölf Remis und nur 15 Niederlagen die klar bessere Statistik auf. Auch drei der letzten vier Heimspiele gegen den HSV haben die Schwaben bei einem Remis gewonnen. Das Hinspiel der laufenden Saison ging zwar mit 6:2 klar an den HSV, doch dafür feierte der VfB nur vier Tage später im DFB-Pokal einen 2:1-Auswärtserfolg nach Verlängerung in der Hansestadt.

Den Re-Start hat man sich beim VfB Stuttgart sicher anders vorgestellt als mit Niederlagen beim SV Wehen Wiesbaden (1:2) und bei Holstein Kiel (2:3). Dabei bestätigte sich indes nur abermals die Auswärtsschwäche der Schwaben, die 31 ihrer 45 Punkte im eigenen Stadion geholt haben. Die beste Heimbilanz der 2. Bundesliga weiter auszubauen und wieder am HSV vorbeizuziehen,  ist nun natürlich das klare Ziel.

Verzichten muss Trainer Pellegrino Matarazzo neben den verletzten Borna Sosa und Maxime Awoudja dabei allerdings auf seinen Spielmacher Daniel Didavi, der in dieser Saison schon häufig den Unterschied ausgemacht hat, sich aber in Kiel eine unnötige gelb-rote Karte einhandelte. Ebenfalls nicht dabei ist aufgrund einer Gelbsperre Atakan Karazor, der vor der Partie in Kiel als einer von vier Akteuren neu ins Team gerückt war.

Zwei Änderungen sind somit schon sicher. Darüber hinaus könnte Matarazzo aber auch wieder in noch größerem Umfang umbauen. Nicht ausgeschlossen scheint in diesem Zusammenhang auch eine veränderte Grundordnung. So könnte die schon vor der Corona-Pause mehrfach und durchaus erfolgreich praktizierte Dreierkette eine Option sein.

HSV: Offensiv viele Optionen

Wie schon beim 2:2 in Fürth, als ein spätes Gegentor zwei Punkte kostete, lieferte der Hamburger SV auch am Sonntag im Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld (0:0) eine ansprechende Leistung ab, allerdings wiederum ohne sich zu belohnen. Der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking wurde insbesondere ein fahrlässiger Umgang mit teils hochkarätigen Chancen zum Verhängnis, was sich in Stuttgart in Erwartung von wohl nicht allzu vielen Top-Gelegenheiten nicht wiederholen sollte.

Personell dürfte Hecking in Abwesenheit der weiter fehlenden Ewerton, Gideon Jung und Jan Gyamerah zumindest im Defensivbereich nicht viel Veranlassung sehen, sein Team umzubauen. So wird in der Innenverteidigung erneut das Duo Timo Letschert und Rick van Drongelen erwartet, während Josha Vagnoman wieder rechts verteidigen könnte. Jordan Beyer wäre für den Moment dann der Verlierer.

Offensiv verfügt Hecking unterdessen über eine Reihe von Alternativen. Während Aaron Hunt und Jeremy Dudziak im offensiven Mittelfeld gesetzt sein dürften, könnten auf den Flügeln Jairo, Bakery Jatta oder auch Louis Schaub anstelle von Martin Harnik und Sonny Kittel ein Thema sein. Und im Sturmzentrum ist nicht ausgeschlossen, dass Lukas Hinterseer den Vorzug vor Joel Pohjanpalo erhält. Möglich überdies, dass Hecking wie im Hinspiel den an alter Wirkungsstätte sicher besonders motivierten Harnik als Mittelstürmer bringt.

Tipps & Quoten zum Spiel

TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Donnerstag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights anschließend bei Sky Sport News HD. Kommentator: Toni Tomic

Unser abschließender Wett Tipp:

Der HSV hat an den beiden letzten Spieltagen den besseren Eindruck hinterlassen, muss aber in Stuttgart ran, wo der VfB eine Macht ist. Zwar bleibt abzuwarten, wie sich die fehlenden Zuschauer auswirken, doch glauben wir unabhängig vom Spielort auch an eine Reaktion der Schwaben auf die jüngsten Enttäuschungen. »Jetzt mit 10.00-Quote (statt regulär 2.16) bei bet-at-home auf Stuttgart-Sieg tippen!