Vor der Saison wurden der Hamburger SV und Hannover 96 am häufigsten genannt, wenn die Frage nach den Aufstiegskandidaten gestellt wurde. Am zehnten Spieltag treffen beide Klubs nun allerdings in einem Krisenduell aufeinander. Während der HSV nach vier sieglosen Spielen in Folge mit nur zwei Punkten die Tabellenführung verloren hat und auf Platz drei abgerutscht ist, findet sich 96 nach sogar nur einem Zähler aus den jüngsten vier Begegnungen nur auf einem völlig enttäuschenden 14. Rang wieder. Für beide wäre ein Sieg im direkten Aufeinandertreffen nun enorm wichtig, um das große Ziel im Auge zu behalten und weitergehende Unruhe zu vermeiden.
HSV: Thioune forciert den Konkurrenzkampf
Nach bislang 95 Vergleichen spricht die Bilanz mit 45 Siegen recht klar für Hamburg, während es Hannover bei 22 Unentschieden nur auf 28 Erfolge bringt. In Hamburg liest sich die Statistik mit 29 Heimsiegen bei zehn Remis und nur sieben Auswärtserfolgen von 96 nochmals einseitiger. Auch vergangene Saison war für Hannover im Volksparkstadion bei einer 0:3-Niederlage nichts zu holen. Im Rückspiel reichte es für die Niedersachsen dann immerhin zu einem 1:1.
Der 2:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim folgten zunächst klare Worte von HSV-Trainer Daniel Thioune, der anschließend auch im Training unter der Woche die Zügel anzog und mit weiteren Aussagen den Konkurrenzkampf befeuerte. „Wenn wir immer darüber reden, wie breit und gut dieser Kader ist, dürfen sich jetzt auch mal wieder andere zeigen“, öffnete Thioune gegenüber der Morgenpost die Tür für zuletzt im zweiten Glied befindliche Akteure, die auf eine neue Chance hoffen dürfen.
Weil bis auf den langzeitverletzten Rick van Drongelen und den dritten Torhüter Tom Mickel voraussichtlich der gesamte Kader zur Verfügung steht, bieten sich Thioune denn auch in allen Mannschaftsteilen Alternativen. Personelle und auch taktische Umstellungen im Vergleich zur Vorwoche sind damit zumindest denkbar.
Josha Vagnoman wäre beispielsweise ein Kandidat für die rechte Abwehrseite anstelle des in Heidenheim gleich an zwei Gegentoren beteiligten Jan Gyamerah, während die wieder fitten Aaron Hunt und Jeremy Dudziak im Mittelfeld ebenso Optionen darstellen wie der zu Saisonbeginn noch gesetzte Klaus Gjasula.
Offensiv könnte unterdessen Bakery Jatta für Khaled Narey neu ins Team rücken, während Simon Terodde und Manuel Wintzheimer ihren Platz sicher haben dürften.
Hannover 96: Ohne Falette und Hübers
Anders als zuvor beim 1:2 bei den Würzburger Kickers war Hannovers Trainer Kenan Kocak durchaus einverstanden damit, wie sich seine Mannschaft am vergangenen Wochenende gegen Holstein Kiel (0:3) präsentiert hat – zumindest bis zum ersten Gegentor kurz nach der Pause. „Wir sollten als Maßstab das Spiel gegen Kiel bis zum 0:1 nehmen, mit der Einstellung, mit dem Willen ins Spiel gehen – das ist die Grundbasis“, so Kocak, der sich auf der Pressekonferenz am Donnerstag generell zuversichtlich zeigte: „Die Jungs investieren sehr viel. Sie arbeiten sehr gut. Ich bin überzeugt, dass sie sich auch belohnen werden.“
Beim Versuch, die mit vier Niederlagen in den bisherigen vier Gastspielen dieser Spielzeit und saisonübergreifend sogar sieben Pleiten am Stück desaströse Auswärtsbilanz der jüngeren Vergangenheit aufzupolieren, muss Hannover allerdings wohl weiter auf Timo Hübers und Linton Maina verzichten.
Dagegen kann Marcel Franke, bei dem sich der nach dem Spiel gegen Kiel vorhandene Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht bestätigte, auflaufen. Für Philipp Ochs, der gegen Kiel durchaus überraschend vor einer Dreierkette als offensiver Rechtsverteidiger agierte, wird es mutmaßlich wegen einer Knieprellung auch nicht reichen.
Bei der aufgrund des Fehlens von Hübers und der Gelb-Rot-Sperre von Simon Falette zu erwartenden Viererkette mit Franke und Josip Elez im Zentrum bieten sich für die rechte Abwehrseite Sei Muroya und Kingsley Schindler als Optionen an. In der Offensive bieten sich derweil nicht allzu viele Alternativen zum zuletzt glücklosen Marvin Ducksch und zu Hendrick Weydandt, bei denen möglichst schon in Hamburg der Knoten wieder platzen soll.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau. Kommentator: Torsten Kunde
Unser abschließender Wett Tipp:
In den letzten Spielen haben beide Mannschaften nicht wirklich viel Anlass zu einer optimistischen Herangehensweise an das Nordduell geliefert. Aufgrund der höheren Qualität im Kader, insbesondere dank Unterschiedsspieler Simon Terodde, und der bisher an den Tag gelegten Auswärtsschwäche Hannovers haben wir aber eine doch recht klare Tendenz zum Heimsieg. » Jetzt mit erhöhter 10.00-Quote (statt 1.87) bei bet-at-home auf HSV-Sieg tippen!