Zu einem der prestigeträchtigsten Duelle, das die 2. Bundesliga in dieser Saison zu bieten hat, erwartet Hannover 96 am Samstag Eintracht Braunschweig. Ins Niedersachsenderby geht Gastgeber Hannover mit einer 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück, der ein Heimsieg folgen soll und muss, um wie erhofft von Anfang an um den Aufstieg mitmischen zu können. Dernoch sieg- und torlose Aufsteiger aus Braunschweig tritt die kurze Anreise sicherlich als Außenseiter an, hofft aber auf eine positive Überraschung in Form von mindestens einem Punkt.
Hannover 96: Nur kurze Sorgen um Ducksch
Nach 73 Niedersachsenderbys zeigen die Geschichtsbücher eine beinahe ausgeglichene Bilanz. Mit 27 Siegen, 18 Unentschieden und 28 Niederlagen hat Hannover die minimal schlechtere Statistik, kann mit einem Sieg im anstehenden Aufeinandertreffen aber ausgleichen. Zu Hause indes liegt 96 mit 18 Siegen, elf Remis und nur neun Braunschweiger Auswärtserfolgen klar vorne. Auch das bislang letzte Duell ging an Hannover: am 15. April 2017 erzielte Niclas Füllkrug das Tor des Tages zum 1:0-Heimerfolg für 96.
Die Entscheidung, den erst kurz zuvor verpflichteten Jaka Bijol und Linton Maina in die Startelf zu beordern, hat sich in Osnabrück nicht ausgezahlt. Gut möglich, dass Hannovers Trainer Kenan Kocak nun mit erneuten Änderungen reagiert. So könnte anstelle von Sechser Bijol Hendrik Weydandt in die Anfangsformation zurückkehren. Damit würde eine Umstellung auf ein 4-4-2 einhergehen, in dem Maina und Genki Haraguchi die Doppelspitze mit Weydandt und Marvin Ducksch unterstützen und mit Vorlagen füttern sollen.
Um Torjäger Ducksch musste man sich zu Wochenbeginn aufgrund einer Wadenverhärtung nur kurz Sorgen machen. Am Mittwoch trainierte der Angreifer bereits wieder voll mit und steht für das Derby uneingeschränkt zur Verfügung.
Eintracht Braunschweig: Rückkehr zur Dreierkette
Die vor allem in Sachen Abschlussqualität vielversprechende Vorstellung in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Hertha BSC (5:4) konnte Eintracht Braunschweig an den ersten beiden Spieltagen noch nicht bestätigen. Sowohl beim 1. FC Heidenheim (0:2) als auch gegen Holstein Kiel (0:0) blieb in der Offensive vieles Stückwerk. Über Standards von Martin Kobylanski strahlt die Eintracht zwar meist Gefahr aus, doch aus dem Spiel heraus fehlte gerade im letzten Drittel bislang mehr als nur der letzte Tick.
Die Entscheidung, gegen Kiel auf ein 4-3-3 statt des zuvor praktizierten 3-5-2 zu bauen, hat sich in dieser Hinsicht nicht positiv ausgewirkt. In Hannover ist nun zugunsten einer größeren Kompaktheit die Rückkehr zur Dreierkette denkbar und damit auch zu einer Doppelspitze, hinter der Kobylanski als Zehner agieren würde. Nachdem Suleiman Abdullahi bislang nicht überzeugen konnte, ist nicht ausgeschlossen, dass mit den beweglichen Fabio Kaufmann und Marcel Bär zwei Akteure im Angriff auflaufen, die eigentlich keine klassischen Stürmer sind.
Eine Dreierkette würde voraussichtlich Robin Ziegele komplettieren und links neben dem zentralen Mann Dominik Wydra sowie Michael Schultz verteidigen. Abzuwarten bleibt unabhängig von Dreier- oder Viererkette, ob Trainer Daniel Meyer auf der linken Abwehrseite Lasse Schlüter als Vertreter des verletzten Niko Kijewski das Vertrauen schenkt. Eine offensivere Variante mit Leandro Putaro und Manuel Schwenk dürfte grundsätzlich nur mit Absicherung durch drei Innenverteidiger eine Option sein, allerdings in Hannover gegen einen offensivstarken Gegner eher nicht.
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau. Kommentator: Jürgen Schmitz
Tipp & Quoten zum Spiel
Braunschweig hat im Pokal gezeigt, auch stärker besetzte Gegner ärgern zu können. Dafür allerdings muss alles passen. Wir rechnen im anstehenden Derby indes eher mit einem Sieg von Hannover 96. Nicht zuletzt deshalb, weil die Roten nach der Pleite in Osnabrück unter Druck stehen und unbedingt Wiedergutmachung betreiben wollen. » Jetzt mit erhöhter 10.00-Quote bei Bet3000 auf 96-Sieg wetten!