Zehn Tage nach seiner Vorstellung als Trainer von Hannover 96 wird es für Kenan Kocak erstmals ernst. Gegen Darmstadt 98 will sich der neue Coach möglichst mit dem langersehnten ersten Heimsieg der Saison einführen und zugleich auch den Anschluss an die obere Tabellenhälfte herstellen. Die Lilien müssen derweil aufpassen, nach nur einem Zähler aus den letzten drei Partien nicht wieder richtig in die Bredouille zu geraten.
Hannover 96: Premiere von Kenan Kocak
Von den bisherigen 18 Duellen mit Darmstadt 98 konnte Hannover lediglich vier gewinnen. Bei sieben Unentschieden weisen hingegen die Lilien mit sieben Erfolgen die bessere Bilanz auf. In Hannover ist die Statistik mit je drei Siegen sowie drei Remis ausgeglichen. Letztmals trafen beide Vereine 2015/16 aufeinander und das gleich drei Mal. Im Bundesliga-Hinspiel holte Hannover in Darmstadt noch ein 2:2, verlor dann aber sowohl in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Darmstadt als auch im Liga-Heimspiel mit 1:2.
Eine Niederlage zum Einstand will Kenan Kocak natürlich unbedingt vermeiden, sondern stattdessen mit einem positiven und erfolgreichen Auftritt einen Stimmungsumschwung schaffen. Im Vergleich zur 0:4-Klatsche vor der Länderspielpause wird Kocak die Startelf dabei vermutlich mehrfach ändern. Sicher ist das Fehlen von Marcel Franke, der nach seinem Platzverweis rotgesperrt fehlt. Felipe wäre ein möglicher Ersatz in der Innenverteidigung, aber auch Waldemar Anton könnte aus dem Mittelfeld ins Abwehrzentrum gezogen werden.
Vor der Abwehr hat der von Kocak als Kapitän bestätigte Marvin Bakalorz seinen Platz wohl sicher. Edgar Prib steht nach verbüßter Gelbsperre wieder zur Verfügung und könnte mit Bakalorz eine Doppelsechs bilden. Dennis Aogo und Marc Stendera, die nicht voll trainieren konnten, bleibt vermutlich nur die Bank.
Entscheidet sich Kocak für einen Zehner, wären Florent Muslija und Genki Haraguchi die Kandidaten. Möglich ist aber auch eine Doppelspitze mit Marvin Ducksch und Hendrik Weydandt sowie zwei Flügelspieler. Muslija und Haraguchi wären auch in dieser Rolle vorstellbar, wobei zumindest links Emil Hansson die besseren Karten haben dürfte. Linton Maina, der wieder fit ist, wäre auf Außen ein weiterer Kandidat, doch beim Youngster dürfte Kocak nach längerer Verletzungspause einen langsameren Aufbau bevorzugen. Keine Option ist Cedric teuchert, der mit Jochbeinbruch bis Jahresende ausfällt.
Darmstadt 98: In der Offensive hakt es noch
Dass bis auf die Langzeitverletzten Braydon Manu und Felix Platte sowie auf Fabian Schnellhardt und Mathias Wittek, der sich während der Länderspielpause zu dem Duo gesellt hat, der gesamte Kader zur Verfügung steht, ist für Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis sicherlich erfreulich. Doch während die Hintermannschaft einigermaßen steht, ist es mit dem vorhandenen Personal bislang nicht gelungen, eine funktionierende Offensive zu bilden.
Im Vergleich zum 2:2 gegen Jahn Regensburg vor zwei Wochen, als Serdar Dursun spät seine kleine Torflaute gleich mit einem Doppelpack beenden konnte, könnte Grammozis offensiv daher erneut umbauen. Tobias Kempe sollte schon alleine wegen seiner Qualität bei Standardsituationen zwar seinen Platz ebenso sicher haben wie Dursun, doch auf den Flügeln sucht Grammozis noch nach der richtigen Besetzung.
Gegen Regensburg konnte Mathias Honsak seine Chance nicht nutzen, wohingegen Tim Skarke zumindest eine passable Vorstellung ablieferte und im Team bleiben könnte. Marcel Heller, Marvin Mehlem und Erich Berko dürfen derweil auf eine (neue) Chance anstelle von Honsak hoffen.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Montag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.10 Uhr bei RTL Nitro. Kommentator: Oliver Seidler
Unser abschließender Wett Tipp:
Davon, dass unter Kocak plötzlich alles funktioniert, sollte man in Hannover nicht ausgehen. Ein Impuls wurde mit dem Trainerwechsel aber gesetzt, der gegen wenig konstante und auswärtsschwache Lilien für den ersten Heimsieg reichen könnte. »Jetzt mit 10.00-Quote (statt 1.85) bei Bet3000 auf Hannover-Sieg tippen.