Ludovit Reis vom Hamburger SV im Interview: „Ob Kiel gewinnt oder nicht, ist egal“

Ludovit Reis spricht über den Aufstiegskampf

Autor: Oliver Jensen Veröffentlicht: Sonntag, 17.03.24 | 19:10
Ludovit Reis von HSV beim 3:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden

Ludovit Reis trug seinen Teil zum HSV-Erfolg gegen Wehen Wiesbaden bei. © IMAGO / Susanne Hübner

Der Hamburger SV hat mit dem 3:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden drei wichtige Punkte im Abstiegskampf geholt. Dadurch stehen die Norddeutschen wieder auf dem 3. Tabellenplatz. Der Rückstand auf Holstein Kiel, die Tabellenplatz 2 belegen, beträgt weiterhin fünf Punkte. Nach dem Spiel sprach Ludovit Reis unter anderem mit Liga-Zwei.de über den Sieg, den Aufstiegskampf und Trainer Steffen Baumgart.

Herr Reis, wie kamen Sie auf der ungewohnten Position des Rechtsverteidigers heute zurecht?

Es ist das erste Mal in meiner Karriere gewesen, dass ich auf dieser Position spiele. Ich hatte ein gutes Gefühl. Ich habe 100 Prozent für die Mannschaft gegeben – defensiv und auch offensiv. Natürlich ist Ignace Van der Brempt (der verletzt ausfiel, Anm.d.Red.) ein sehr guter Stammspieler für uns. Aber wenn der Trainer sagt, dass ich auf die rechte Seite gehen soll, gebe ich dort 100 Prozent. Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir waren am Ball viel besser als in der vergangenen Woche. So kann es weitergehen.

Wie ist Ihre Gefühlslage nach den beiden verlorenen Spielen in den vergangenen zwei Wochen?

Natürlich ist das für die Mannschaft immer besser, wenn man gewinnt. Wir hatten eine schwere Woche, aber wir sind zusammengeblieben. Das gibt uns viel Kraft. Wir haben über die Details gesprochen, viel Analyse gemacht und daher heute viel besser gespielt.

War das auch ein Sieg für die Fans? Bei der Niederlage am vorherigen Spieltag bei Fortuna Düsseldorf gab es einige Pfiffe. Heute konnten Sie den Fans etwas zurückgeben.

Wir sind zusammen mit den Fans eine Einheit. Wir haben bereits vor dem Spiel mit den Fans geredet. Das ist sowohl für uns Fußballer wie auch für die Fans top. Man hat das Gefühl, dass man das zusammen macht. So soll es weitergehen.

Fußball ist ja oftmals auch Kopfsache. Würden Sie sagen, dass Sie heute mit jedem Tor befreiter und lockerer wurden?

Wir haben vorne Qualität, aber auch hinten. Ich glaube, wir haben heute insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Wir waren klar in unserem Spiel. Was vergangene Woche gegen Düsseldorf passiert ist, müssen wir hinter uns lassen – und nach vorne gucken. Das ist jetzt wichtig.

Nun haben Sie aufgrund der Länderspielpause noch einmal zwei Wochen Zeit, um sich auf das Spielsystem einzustellen, oder?

Ja, natürlich. Das ist immer so, wenn ein neuer Trainer kommt. Wir sind jetzt seit vier Wochen zusammen. Wir werden uns noch weiter kennenlernen. Wir arbeiten jeden Tag daran, um besser zu werden. Das Gefühl ist gut. Jetzt müssen wir nach vorne gucken.

In den vergangenen Spielen hatte Ihre Mannschaft große Probleme, sich Chancen zu erspielen. Das ist nun gegen Wiesbaden anders gewesen. Worauf führen Sie das zurück? Haben Sie das Spielsystem von Steffen Baumgart jetzt besser verstanden?

Ich glaube, wir haben das von Woche zu Woche besser gemacht. Ich glaube, heute war ein gutes Spiel, wir waren sehr klar in unseren Abläufen. Das Gefühl für die Mannschaft ist top. Und wenn wir dann auch noch drei Tore schießen, ist es top, mit diesem Gefühl in die Länderspielpause zu gehen.

Haben Sie einen besonderen Druck vor dem Spiel verspürt, weil der Tabellen-Zweite Holstein Kiel am Samstag mit einem Sieg vorgelegt hat? Hätten Sie heute verloren, wären die direkten Aufstiegsplätze bei einem Rückstand von acht Punkten praktisch kaum noch zu erreichen…

Wir sagen innerhalb der Mannschaft immer, dass wir auf uns selber gucken müssen. Wir haben eine gute Mannschaft, um alles zu gewinnen. Das wollen wir auch. Ob Kiel nun gewinnt oder nicht, ist völlig egal. Wir müssen immer nach vorne gucken und die drei Punkte holen.