Holstein Kiel: Das Siegen verlernt?

Schon seit zehn Partien ohne Dreier

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 19.02.18 | 08:06
Marvin Ducksch, Dominick Drexler

Die Treffer von Dominick Drexler (l.) und Marvin Ducksch reichten nicht zum Sieg © Imago / foto2press

Der MSV Duisburg kann mit einem Sieg heute beim 1. FC Nürnberg zwar nach Punkten noch gleichziehen, doch angesichts der um zehn Treffer besseren Tordifferenz gegenüber den Zebras wird Holstein Kiel eine weitere Woche auf dem dritten Tabellenplatz verbringen. Eigentlich kaum zu glauben angesichts einer inzwischen auf zehn Spiele angewachsenen Serie ohne Sieg.

Am Samstag gegen Erzgebirge Aue sah es nicht zum ersten Mal danach aus, als könnten die Störche den Bann brechen. Doch eine schnelle 2:0-Führung durch Marvin Ducksch und Dominick Drexler reichte nicht zum ersten Dreier seit dem 5. November und einem 3:0 gegen Dynamo Dresden.

Malcolm Cacutalua glich noch vor der Pause binnen zwei Minuten aus, wobei dem ersten Tor des Auer Verteidigers ein Zweikampf mit Kiels Keeper Kenneth Kronholm vorausgegangen ist, den die meisten Schiedsrichter wohl abgepfiffen hätten. Doch die Pfeife von Bastian Schlager blieb stumm, sehr zum Ärger von Dominik Schmidt: „Das 2:1 war ein klares Foulspiel, weil Kenny beide Hände am Ball hat“, so der Abwehrchef auf der Klubhomepage.

Anfang mit der Leistung zufrieden

Nicht unwahrscheinlich, dass auch Markus Anfang diese Sichtweise teilt. Doch der Trainer der Störche thematisierte die Szene zumindest in seinem offiziellen Statement nicht, sondern lobte lieber den engagierten Auftritt seiner Mannschaft, der indes nicht den verdienten Lohn erhielt.

„ Heute wäre es mehr als verdient gewesen, zu gewinnen. ”
Markus Anfang

„Die Jungs wollten unbedingt gewinnen. Aber es ist natürlich schwer gegen eine Mannschaft, die am eigenen Sechzehner steht. Insgesamt war es gutes, dominantes Spiel von uns. Heute wäre es mehr als verdient gewesen, zu gewinnen“, so Anfang, der nun auf acht Unentschieden aus den letzten zehn Spielen zurückblicken kann.

Momentan scheint es so, als ob Kiel trotz bester Voraussetzungen wie einer 2:0-Führung vor eigenem Publikum gegen ein abstiegsgefährdetes Team das Siegen verlernt hat. Um weiterhin auf Platz drei zu bleiben, muss der Bock nun aber schleunigst umgestoßen werden. Im Nordduell beim FC St. Pauli wartet kommende Woche die nächste Chance. Und nach dem 0:1 im Hinspiel, der bislang einzigen Heimpleite, ist da noch eine Rechnung offen.

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