1. FC Kaiserslautern: Auswärtsmacht und nun auch Aufstiegskandidat?

Rote Teufel rücken dem Spitzentrio auf die Pelle

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 12.11.22 | 08:15

Führte einst schon Darmstadt 98 aus der 3. Liga direkt in die Bundesliga: Dirk Schuster. © IMAGO / Jan Hübner

Für den 1. FC Kaiserslautern kommt die Winterpause, die aufgrund der WM 2022 in diesem Jahr auch noch deutlich länger ist, vermutlich nicht zum besten Zeitpunkt. Denn die Roten Teufel setzten am Freitagabend mit einem späten 2:1-Sieg bei Fortuna Düsseldorf ihren Lauf fort, verzeichnen nun 13 Punkte aus den jüngsten fünf Begegnungen seit der zweiten Saisonniederlage am 16. Oktober gegen Jahn Regensburg (0:3) und sind bei vier Siegen sowie vier Unentschieden auswärts noch immer ungeschlagen.

Dank des Endspurts im Jahr 2022 und der bislang an den Tag gelegten Auswärtsstärke überwintert der FCK mindestens auf dem fünften Platz, sollte der SC Paderborn am Sonntag beim 1. FC Nürnberg nicht gewinnen sogar als Vierter. Dass deshalb und angesichts von 29 Punkten aus den ersten 17 Spielen, die weit mehr als die halbe Miete für das Primärziel Klassenerhalt darstellen, bereits Träume vom Durchmarsch in die Bundesliga aufkommen, ist durchaus naheliegend.

Die Euphorie als wichtiger Faktor

Und es gibt gute Gründe, warum man den FCK tatsächlich als Aufstiegskandidaten auf der Rechnung haben muss. Natürlich Trainer Dirk Schuster, der einst mit dem SV Darmstadt 98 schon das Kunststück geschafft hat, aus der 3. Liga in die Bundesliga durchzumarschieren. Aber auch im bestens harmonierenden Kader steht eine Reihe von erfahrenen Akteuren von Andreas Luthe über Erik Durm und Jean Zimmer bis zu Philipp Klement und Terrence Boyd, die allesamt im Laufe ihrer Karriere schon einiges erlebt haben und liebend gerne ein spätes Highlight in ihrem Lebenslauf hätten.

Als wesentlicher Faktor hinzu kommt die riesige Euphorie rund um den FCK, der es zu Hause bislang auf einen Schnitt von knapp 39.000 Zuschauern bringt und der zu Auswärtsspielen regelmäßig von einer vierstelligen Anzahl an in den letzten Jahren leidgeprüften Anhängern begleitet wird – in der großen Hoffnung, vielleicht schon bald wieder in den ganz großen Stadien des Landes unterwegs zu sein, wie es für die Roten Teufel bis zum zweiten Bundesliga-Abstieg 2006 der Normalfall war.

Trainer Schuster ist nun gefordert, sowohl die Form als auch die Euphorie über den Winter zu retten. Bei Hannover 96 geht es dann am 28. Januar gleich mit einem Verfolgerduell weiter, haben die Niedersachsen doch nur einen Punkt auf dem Konto. Findet die Lauterer Auswärtsserie auch dann eine Fortsetzung, darf nochmal etwas lauter geträumt werden.