1. FC Nürnberg: Wird Michael Esser die neue Nummer eins?

Bochumer als Mathenia-Ersatz im Blick

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Donnerstag, 24.11.22 | 07:10

Verfügt über die Erfahrung aus 66 Bundesliga- und 54 Zweitliga-Spielen: Michael Esser. © IMAGO / Joachim Sielski

Auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Nürnberg musste Sportvorstand Dieter Hecking am vergangenen Samstag mitteilen, dass neben Erik Wekesser auch Christian Mathenia zum Hinrundenabschluss eine so schwere Verletzung erlitten hat, dass ein Comeback in dieser Saison nicht mehr zu erwarten ist. Gleichzeitig kündigte Hecking an, dass der Club auf der Torwartposition Ersatz holen wird, ließ aber offen, ob ein Vertreter Mathenias als Nummer eins oder eher eine Ergänzung zu den verbleibenden Torleuten Carl Klaus und Jan Reichart kommen soll.

Die Tendenz scheint inzwischen aber klar, denn nach Informationen des „kicker“ (Ausgabe vom 24.11.2022) interessiert sich der FCN für Michael Esser vom VfL Bochum. Der 35-Jährige, der über die Erfahrung aus 66 Bundesliga- und 54 Zweitliga-Spielen für Bochum, Hannover 96 und den SV Darmstadt 98 verfügt, ist beim Revierklub hinter Manuel Riemann nur die Nummer zwei und besitzt auch nur noch einen Vertrag bis zum Ende der Saison. Esser, der deshalb möglicherweise für eine kleine Ablöse zu haben sein könnte, wäre definitiv eine „große“ Lösung.

Konfliktpotential im Sommer?

Nachdem Bochum im Sommer auf eine längerfristige Schulterverletzung von Youngster Paul Grave mit der Ausleihe von Marko Johansson (Hamburger SV) reagiert hat, stehen beim VfL derzeit vier Torhüter unter Vertrag. Esser ist zwar der erste Vertreter des unumstrittenen Stammkeepers Riemann, aber zumindest zahlenmäßig wäre der in dieser Saison noch gar nicht eingesetzte und in der zurückliegenden Spielzeit auch nur zu vier Pflichtspieleinsätzen gekommene Routinier verzichtbar.

Für Esser böte sich derweil in fortgeschrittenem Fußballeralter nochmal die Chance, regelmäßig zu spielen. Allerdings würde eine Verpflichtung des 1,98 Meter großen Schlussmannes auch ein gewisses Konfliktpotential in sich bergen. Denn davon ausgehend, dass Esser kaum nur bis zum Ende der Saison unterschreiben würde, hätte der Club im Sommer mit Esser und dem bis 2024 gebundenen Mathenia zwei gestandene Torhüter unter Vertrag, die beide den Anspruch hätten, zu spielen.