HSV: Tim Leibold noch im Winter weg?

USA als Option für den Linksverteidiger

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 08.01.23 | 07:30

Beim HSV nur noch zweite Wahl:Tim Leibold. © IMAGO / DeFodi

Der erste Test im neuen Jahr ist für den Hamburger SV ergebnistechnisch sicherlich nicht nach Plan verlaufen. Beim 1. FC Köln kassierte der Zweitliga-Spitzenreiter in 4×30 Minuten eine deutliche 0:4-Niederlage, die angesichts der über weite Strecken vorhandenen Überlegenheit des Bundesligisten auch in Ordnung ging.

„Wir waren hinten und auch vorne nicht konsequent“, bemängelte Trainer Tim Walter gegenüber der Morgenpost, war grundsätzlich aber einigermaßen einverstanden mit dem Auftreten seiner Schützlinge: „Gegen so eine Mannschaft kann man auch mal verlieren. Das ist okay. Wir haben diese Woche viel gearbeitet. Und man hat auch gesehen, dass wir sechs Wochen kein Spiel mehr hatten. Mit der Intensität und der Einstellung bin ich zufrieden.“

Dass der HSV nicht aus dem Vollen schöpfen konnte, trug womöglich auch seinen Teil zur Niederlage bei. Neben Pechvogel Anssi Suhonen, der mit einer Sehnenverletzung mehrere Wochen ausfällt, und dem von Oberschenkelproblemen geplagten Laszlo Benes fehlte auch Miro Muheim aufgrund einer Prellung. In Abwesenheit des Schweizers musste Coach Walter auf der linken Abwehrseite mit Rechtsverteidiger William Mikelbrencis improvisieren und in den Abschnitten drei und vier mit Ogechika Heil sogar zu einer Notlösung greifen.

Boldt kündigt zeitnahe Gespräche an

Grund dafür war das Fehlen von Tim Leibold, der offiziell aus privaten Gründen die Reise nach Köln nicht angetreten hat. Dem Vernehmen nach aber soll sich beim 29-jährigen Linksverteidiger ein Wechsel schon im Januar und damit ein halbes Jahr vor Vertragsende anbahnen. Gerüchteweise soll es für Leibold in den USA Optionen geben. „Wir werden uns in den nächsten Tagen austauschen, wie es weitergeht“, kündigte Sportvorstand Jonas Boldt bei „Magenta-TV“Gespräche an, an deren Ende der Abschied Leibolds aus Hamburg nach dreieinhalb stark unterschiedlich verlaufenen Jahren stehen könnte.

In der ersten Saison nach seiner Verpflichtung vom 1. FC Nürnberg war Leibold in allen Spielen dabei, mit einem Tor und 16 Vorlagen sogar einer der herausragenden Akteure der 2. Liga und stieg zum Kapitän auf. In der Folgesaison standen nach 29 Einsätzen noch vier Tore und vier Vorlagen zu Buche, ehe im Herbst 2021 ein Kreuzbandriss eine lange Pause nach sich zog. In dieser Saison reichte es nun erst zu vier Einsätzen, die wenig überraschend für Unzufriedenheit sorgen – und in einen Wechsel münden könnten.