HSV: Tim Walter als Plan B

Trainer-Diskussion um Hecking

Autor: Christoph Volk Veröffentlicht: Montag, 22.06.2020 | 11:10
Tim Walter führte bereits Gespräche mit dem HSV.

Tim Walter könnte ein halbes Jahr nach seiner Freistellung in Stuttgart wieder in Liga zwei aufschlagen. ©imago images/Sportfoto Rudel

Den direkten Aufstieg muss der HSV bereits einen Spieltag vor dem Ende zu den Akten legen, für die „Rothosen“ geht es am kommenden Sonntag im Fernduell mit Heidenheim nur noch um den Relegationsplatz. Dabei spielt die Mannschaft auch für die Zukunft von Trainer Dieter Hecking, dessen bis Saisonende befristeter Vertrag sich nur bei Aufstieg automatisch verlängert.

Pay-TV-Sender Sky berichtete im Nachgang der 1:2-Niederlage gegen Heidenheim, dass der HSV für den Fall, dass ein drittes Jahr in der 2. Bundesliga ansteht, bereits Gespräche mit Tim Walter geführt haben soll. Das deckt sich mit Informationen von Liga-Zwei.de, wonach der ehemalige VfB-Coach zu den Top-Kandidaten bei einer Hecking-Trennung zählt.

Parallelen zwischen HSV & VfB

Walter stand zuletzt beim VfB Stuttgart in der Verantwortung, wurde dort jedoch einen Tag vor Weihnachten freigestellt. Der 44-Jährige, der in der Spielzeit 2018/19 Holstein Kiel einen attraktiven und erfolgreichen Offensiv-Fußball spielen ließ, konnte das bei den Schwaben jedoch nicht wiederholen.

Sollte Walter an der Elbe übernehmen, dürfte die Ausgangslage die gleiche wie ein Jahr zuvor am Neckar sein. Der HSV möchte bekanntlich in die Bundesliga zurückkehren, doch im zweiten Jahr in Folge scheint den Hanseaten in der entscheidenden Saisonphase erneut die Puste auszugehen.

Walter müsste zudem nachweisen, aus den Fehlern seiner VfB-Zeit gelernt zu haben. Dort wurde dem Fußballlehrer zum Verhängnis, keine Alternative zu seinem Angriffsfußball zu haben. Da sich auch der HSV zumeist mit tiefstehenden Gegnern befassen muss, die den Norddeutschen das Spiel überlassen, müsste Walter nun einen Plan B entwickeln.

Hecking-Verbleib bei Nicht-Aufstieg unwahrscheinlich

Ob es tatsächlich zu einem Trainerwechsel kommt, ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt. Sollte Heidenheim am 34. Spieltag gegen Arminia Bielefeld stolpern und der HSV seine Hausaufgaben gegen Sandhausen erledigen, ist die Bundesliga-Rückkehr weiterhin möglich – wenn auch über den Umweg Relegation.

Wird dieses Ziel verpasst, dürfte Heckings Amtszeit nach einem Jahr jedoch enden und sich der nächste Übungsleiter daran versuchen, den einstigen „Dino“ wieder ins Oberhaus zu führen.