Karlsruher SC: Ablösestreit um Manager Oliver Kreuzer – KSC fordert 1 Million vom HSV

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Dienstag, 28.05.13 | 09:51

Dass nach Hakan Calhanoglu nicht nur ein Leistungsträger der Mannschaft des Karlsruher SC in diesen Tagen zum Hamburger SV wechseln soll, sondern auch Manager Oliver Kreuzer, war bereits Ende letzter Woche bekannt geworden. Nach dem Rauswurf von HSV-Sportdirektor Frank Arnesen hatte der Aufsichtsrat des Bundesligisten sowohl mit dem 47-jährigen Kreuzer als auch mit Jörg Schmadtke (49, zuletzt Hannover 96) als möglichem Nachfolger gesprochen.

Wie mehrere Medien am gestrigen Montag übereinstimmend berichteten, scheint für den HSV Kreuzer nun erste Wahl zu sein. Er selbst hatte sich bereits unmittelbar nach den Gesprächen am Freitag sehr zuversichtlich geäußert hatte. Wie die „Bild“ in ihrer heutigen Ausgabe schreibt, ist sich Kreuzer mit dem HSV inzwischen grundsätzlich einig: „Ich sitze auf gepackten Koffern.“ Das Problem: Kreuzer hat mit dem KSC noch einen Vertrag bis 2014. Der Zweitligist legt ihm zwar grundsätzlich keine Steine in den Weg, erwartet aber eine angemessene Entschädigungszahlung. 100 000 Euro sowie ein Freundschaftsspiel soll der HSV geboten haben. KSC-Präsident Ingo Wellenreuther nennt das Angebot der Norddeutschen „einen Witz“, das er sofort zurückgewiesen habe. Er erwarte einen Betrag „im siebenstelligen Bereich“, sagte er der „Bild“.

Ob der HSV-Aufsichtsrat sein Angebot nachbessert, steht indes in den Sternen. Für einen Verhandlungsmarathon haben beide Seiten keine Zeit, die Saison beginnt in diesem Jahr in den obersten deutschen Ligen aufgrund der WM im nächsten Jahr deutlich früher als üblich. Der KSC beginnt bereits am 11. Juni mit der Vorbereitung, etliche Personalien sind noch zu klären. Ob die Badener ihrem Manager eine Freigabe erteilen, dürfte nicht zuletzt deshalb ganz wesentlich davon anhängen, ob der HSV zeitnah auf die Forderungen reagiert. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass Kreuzer seinen Vertrag mit dem KSC selbst kündigt, der Verein würde dann leer ausgehen. Gerüchten zufolge soll Kreuzer diese „Lösung“ der Vereinsführung gegenüber bereits angedroht haben, falls diese sich nicht zeitnah mit den Hanseaten einigen könne.

Kreuzer war bereits im Sommer 2009 für den Managerposten beim Bundesliga-Dino gehandelt worden. Seinerzeit war er noch in Österreich tätig, und entschied sich schlussendlich für einen Verbleib in Graz. Im Sommer 2011 war er dann zum damaligen Zweitligisten Karlsruher SC gewechselt, wo der gebürtige Mannheimer Mitte der Achtzigerjahre seine Karriere als Profifußballer begonnen hatte. Dem KSC blieb er auch nach dem Abstieg in die 3. Liga im letzten Jahr treu, obwohl es bereits zu diesem Zeitpunkt Angebote aus der Bundesliga gegeben haben soll.