MSV Duisburg: Interview mit Richard Sukuta-Pasu

"Das Mentale ist wichtiger als die Physis"

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Sonntag, 27.01.2019 | 19:38
Richard Sukata-Pasu im Zweikampf mit Anthony Losilla

Optimistisch. MSV-Stürmer Richard Sukuta-Pasu ist vom Klassenerhalt fest überzeugt. ©Imago/Revierfoto

Acht Vereine in knapp elf Jahren: Richard Sukuta-Pasu ist als Fußball-Profi schon ordentlich herumgekommen. Mit dem MSV Duisburg steckt der 28-Jährige, der auf 37 Bundesliga-Spiele kommt, nun im Abstiegskampf der Zweiten Liga. Liga-Zwei.de sprach mit dem Stürmer vor dem Rückrundenauftakt am Dienstag in Bochum.

Herr Sukuta-Pasu, was macht Sie optimistisch, dass der MSV am Ende der Saison den Klassenerhalt feiert?
Richard Sukuta-Pasu: „Ich bin generell ein optimistischer Typ und fest davon überzeugt, dass wir das schaffen. Es wäre auch fatal, wenn ich etwas anderes behaupten würde. Aber ich bin von der Qualität unserer Mannschaft und unseres Trainers überzeugt.“

Insbesondere die Heimbilanz des MSV ist mit nur drei Punkten desaströs. So steigt man ab.
Sukuta-Pasu: „Egal, ob zu Hause oder in fremden Stadien: Wir dürfen nicht aufgeben, müssen alle Kräfte mobilisieren. Wir haben ja auch schon bewiesen, dass wir gegen namhafte Mannschaften Spiele gewinnen können, zum Beispiel in Köln.“

„ Bei mir ist noch deutlich Luft nach oben. ”
über seine Saisonbilanz

Wie verlief aus Ihrer Sicht das Trainingslager in Portugal?
Sukuta-Pasu: „Sehr gut. Wir gehen gut vorbereitet in die Rückrunde. In Portugal haben wir vor allem am Feinschliff gearbeitet. Die konditionellen Grundlagen haben wir schon zu Hause gelegt. Jeder Spieler weiß, um was es bei uns geht. Wir waren jedenfalls nicht dort, um Urlaub zu machen.“

Mit der Bilanz von gerade einmal fünf Startelf-Einsätzen und einem Tor lief die Hinrunde für Sie als erfahrenen Neuzugang beim MSV alles andere als optimal. Wie wollen Sie das ändern?
Sukuta-Pasu: „Es stimmt, bei mir ist noch deutlich Luft nach oben. Auch meine Erwartungshaltung war eine andere vor der Saison. Aber so ist der Fußball. Ich habe immer gekämpft und mich reingehauen. Ich will mich natürlich verbessern.

Ich mache sowieso schon Extraschichten, komme früher und bleibe länger. Der Kopf spielt dabei auch eine große Rolle. Das Mentale ist wichtiger als die Physis. Ich mache mentales Training, manchmal mit einem Coach, aber auch zu Hause in Duisburg.“

Der MSV hat bereits einen Trainerwechsel in der Saison vorgenommen. Torsten Lieberknecht hat Ilia Gruev abgelöst. Was hat sich für Sie geändert?
Sukuta-Pasu: „Ich finde generell, dass es immer schwierig ist, Trainer zu vergleichen. Für mich und alle anderen Spieler heißt es auch unter einem neuen Trainer, dass man sich anbieten und Gas geben muss. Es gibt für keinen Spieler eine Garantie, dass er spielt. Das wäre auch fatal. Klar, unter Ilia Gruev haben wir am Ende nicht mehr die nötigen Punkte geholt.

Im Fußball ist es dann leider so, dass es als erstes den Trainer trifft. Mit Torsten Lieberknecht hatten wir einen guten Start und ich finde auch, dass er einen sehr guten Job macht. Er ist geradeaus und ehrlich zu den Spielern.“

„ Glaube, dass eine Menge Leute mit mir gerne tauschen würden. ”
über seine bisherige Karriere

Zum Spiel in Bochum: Angesichts der vielen Stürmer-Ausfälle beim MSV scheint schon sehr viel für Sie zu sprechen, von Beginn an zu spielen.
Sukuta-Pasu: „Ich bin bereit, habe keine Beschwerden. Aber die Entscheidung trifft natürlich der Trainer. Ich möchte natürlich am liebsten immer von Anfang an spielen und werde mich weiterhin anbieten. Das wichtigste ist, der Mannschaft zu helfen, ob von Anfang an oder als Joker.“

Sie haben schon ungewöhnliche viele Stationen als Spieler aufzuweisen. Gefällt Ihnen das Leben aus dem Koffer?
Sukuta-Pasu: „Ich glaube, dass eine Menge Leute mit mir gerne tauschen würden. Ich habe viele Erfahrungen machen können, positive wie negative. Alles war aufregend. Zum Beispiel schon mit jungen Jahren Profi bei Bayer 04 Leverkusen oder St. Pauli zu sein, war schon klasse.“

Warum hat es aus Ihrer Sicht nicht länger für die erste Liga gereicht?
Sukuta-Pasu: „Schwierig zu sagen. Ich war noch sehr jung, als ich in der ersten Bundesliga gespielt habe. Das war schon etwas Besonderes für mich mit 18, 19 oder 20 Jahren. Heute ist das vielleicht anderes, da können junge Spieler schon eher den Sprung nach oben schaffen. Aber im Endeffekt hat es eben bei mir nicht länger geklappt.“

Sie haben ein Modelabel mit dem Namen „Pasu“. Wie kam es dazu und was steckt dahinter?
Sukuta-Pasu: „Ich hatte vor etwa fünf Jahren die Idee zusammen mit einem Freund. Das Logo kann ein Leopard, Puma oder Panter sein. Oder auch ein Jaguar. Deswegen hatten wir viereinhalb Jahre einen Rechtsstreit mit dem Autohersteller Jaguar. Den haben wir gewonnen und seit knapp vier Monaten ist die Homepage jetzt online.

Es läuft ganz gut, die Sache ist ausbaubar. Ich will mir damit einerseits ein zweites Standbein schaffen. Ich unterstütze so aber auch eine Waisenkinder-Schule im Kongo. Mein Vater kommt aus dem Kongo, und wir haben 2011 einen Verein gegründet. Ich will Afrika helfen.“

Vielen Dank für das Interview, Herr Sukuta-Pasu.

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