1. FC Nürnberg: Julian Kania schon im Derby eine Option?

Regionalliga-Torjäger macht im Testspiel auf sich aufmerksam

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 08.09.23 | 08:15
© IMAGO / Zink

Sieben Tore in acht Regionalliga-Spielen: Julian Kania. © IMAGO / Zink

Mit Leonardo Vonic (Rot-Weiss Essen), Jermain Nischalke (Borussia Dortmund II) und vor allem Erik Shuranov (Maccabi Haifa) haben den 1. FC Nürnberg in diesem Sommer gleich drei Stürmer verlassen, denen nicht wenige Beobachter am Valznerweiher nicht zuletzt wegen starker Trefferquoten im Nachwuchsbereich und bei der zweiten Mannschaft den Durchbruch zugetraut hätten.

Die Club-Verantwortlichen waren zumindest kurzfristig nicht der Meinung, dass das Trio in der Zweitliga-Mannschaft eine entscheidende Rolle würde spielen können und ließen die teils auch unzufriedenen Akteure ziehen. Nur wenige Wochen später scheinen Shuranov und Co. bereits vergessen, denn beim 1. FC Nürnberg hat sich im bisherigen Saisonverlauf ein neues Sturmtalent in den Vordergrund gespielt.

Mit der Empfehlung von 36 Toren in 58 Partien der Bayernliga Nord vom TSV Schwaben Augsburg gekommen hat Julian Kania seine Torjägerqualitäten auch im Trikot der zweiten Mannschaft des FCN bewiesen und an den ersten acht Spieltagen der Regionalliga Bayern sieben Treffer und vier Vorlagen verbucht. Diese Leistungen sind natürlich auch den Verantwortlichen der Profis nicht entgangen und wurden am gestrigen Donnerstag im Testspiel gegen den 1. FC Heidenheim vom 21 Jahre alten Angreifer untermauert.

Cristian Fiel bremst

Kania, der eigentlich wegen des am Samstag anstehenden Spiels der U23 gegen den TSV Buchbach nicht hätte spielen sollen, kam zur Pause in die Partie und traf nicht nur in der 77. Minute zum 2:1, sondern holte wenig später auch den von Johannes Geis zum 3:1-Endstand verwandelten Freisoß an der Strafraumgrenze heraus. Generell fügte sich der 1,92 Meter große Angreifer sehr gut ein und zeigte keine nennenswerten Anpassungsschwierigkeiten an das höhere Niveau.

Trainer Cristian Fiel war indes spürbar bemüht, auf die Bremse zu treten und ordnete Kanias Auftritt gegenüber dem kicker so als weitgehend normal ein: „Ein guter Junge, der gegen Heidenheim das gemacht hat, was ich bei den Jungen immer sehen will. Und zwar, wenn sie so eine Chance bekommen, zu zeigen, sie unbedingt nutzen zu wollen.“

Als Kandidat für das anstehende Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth sieht Fiel den Angreifer allerdings nicht: „Nicht so schnell, mal sehen, ob er in der nächsten Woche überhaupt bei uns trainiert“, so der FCN-Coach, der sich damit aber möglicherweise auch bewusst nicht in die Karten schauen lassen will. Eine Überraschung wäre es jedenfalls nicht, würde Kania am nächsten Freitag doch im Kader auftauchen.