1. FC Nürnberg: Wird der große Kader zum Problem?

Last-Minute-Zugang Gustavo Puerta ist der 33. Profi im Aufgebot

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Mittwoch, 01.02.23 | 07:44

Nach dem Fehlstart ins neue Jahr unter Druck: Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl. © picture alliance / Eibner-Pressefoto / Roger Buerke

Kurz vor Transferschluss hat der 1. FC Nürnberg noch mit einem weiteren Neuzugang überrascht. Als insgesamt sechsten externen Wintertransfer präsentierte der Club Gustavo Puerta, der gerade erst vom Bogota FC zu Bayer Leverkusen gewechselt ist und nun ohne Kaufoption bis 2024 nach Nürnberg verliehen wurde.

Sportvorstand Dieter Hecking betonte allerdings auf der Vereinswebseite, dass es sich beim 19-jährige Mittelfeldmann um eine Perspektivverpflichtung handelt: „Der Transfer ist ein Vorgriff auf die neue Saison und keine Sofortmaßnahme. Es spricht für den „Club“, dass wir derartige Modelle mit etablierten Bundesliga-Vereinen umsetzen können. Wir danken Bayer Leverkusen in dem Zusammenhang für das Vertrauen.“

Puerto, der aktuell als Kapitän der kolumbianischen U-20-Nationalmannschaft noch bei der Südamerikameisterschaft im Einsatz ist, wird erst Mitte Februar in Nürnberg erwartet und dann sicherlich eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen. Ab Sommer könnte der Mittelfeldmann dann die Rolle von Lino Tempelmann (SC Freiburg) oder Jens Castrop (1. FC Köln) einnehmen, deren Ausleihen enden und bei denen eine Weiterverpflichtung jeweils nicht ganz einfach werden dürfte.

Transfers in andere Länder noch möglich

Nichtsdestotrotz wächst der Kader des 1. FC Nürnberg mit dem letzten Neuzugang auf 33 Profis an. Das Aufgebot ist damit eigentlich viel zu groß und ermöglicht im Moment nur deshalb ein einigermaßen effektives Arbeiten, weil mehrere Akteure wie James Lawcrence, Jannes Horn oder Erik Wekesser verletzungsbedingt (noch) nicht mit der Mannschaft trainieren.

Unruhe scheint auf absehbare Zeit programmiert, erst recht, wenn die Ergebnisse wie beim Rückrundenauftakt gegen den FC St. Pauli (0:1) weiterhin nicht stimmen sollten. Umso wichtiger wäre es, den einen oder anderen Spieler noch abzugeben, was auch nach Transferschluss in Deutschland noch möglich ist. Denn in anderen Ländern sind teilweise noch Neuverpflichtungen möglich, etwa in Österreich bis zum 6. Februar und in der Schweiz sogar bis zum 15. Februar. Einer der ersten Wechselkandidaten dürfte weiterhin Pascal Köpke sein, der nach einer langwierigen Knieverletzung wieder fit ist, in der Hinrunde aber nur zu einem Kurzeinsatz kam und gegen St. Pauli komplett im Kader fehlte.