Darmstadt 98: Beendet Leon Müller die Nachwuchsflaute?

Lilien-Eigengewächse setzen sich nicht durch

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 15.07.19 | 09:47

Leon Müller beim Testspiel gegen den SV Werder Bremen. ©Imago images/Jan Huebner

Mit Carl Leonhard, Ensar Arslan, Leon Müller und dem bereits an Viktoria Aschaffenburg verliehenen Silas Zehnder erfüllt Darmstadt 98 die Vorgabe der DFL, vier zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr mindestens 36 Monate selbst ausgebildete „Local Player“ im Profi-Kader zu haben. Auch in der Vergangenheit hielten sich die Lilien daran, freilich ohne dass ein Eigengewächs auch tatsächlich eine Rolle spielte.

Der einzige aus dem eigenen Nachwuchs stammende Akteur, der seit dem Zweitliga-Aufstieg 2014 zu einem Einsatz kam, ist der nun bereits in der zweiten Saison auf Leihbasis für Aschaffenburg aktive Zehnder, der beim 2:2 in Mönchengladbach am letzten Spieltag der Abstiegssaison 2016/17 für wenige Augenblicke Bundesliga-Luft schnuppern durfte, anschließend aber nicht mehr zum Zug kam.

Ansonsten schaffte kein im Lilien-Nachwuchs ausgebildeter Youngster den Sprung in den Profibereich. Zumindest nicht in Darmstadt, denn der 2015 mit 19 Jahren zunächst zu Hannover 96 II gewechselte Janik Bachmann ist nach Zwischenstationen beim Chemnitzer FC und bei den Würzburger Kickers inzwischen beim 1. FC Kaiserslautern gelandet. Erst vergangene Woche überwiesen die Roten Teufel geschätzte 350.000 Euro Ablöse für den heute 23-Jährigen nach Würzburg.

Einsätze auch gegen starke Gegner

In Darmstadt gibt es nun aber zumindest einen neuen Hoffnungsträger, der die Flaute aus der eigenen Jugend beenden könnte. Der schon im Februar mit einem Profivertrag ausgestattete Leon Müller hinterließ in der bisherigen Vorbereitung einen vielversprechenden Eindruck und kam auch in den Testspielen zu regelmäßigen Einsätzen.

Bei den jüngsten Partien gegen Werder Bremen (1:1) und Feyenoord Rotterdam (1:2) stand der 18-Jährige im offensiven Mittelfeld jeweils eine knappe halbe Stunde auf dem Platz und darf sich Chancen ausrechnen, es auch nach dem Start der 2. Bundesliga zumindest in den Kader von Trainer Dimitrios Grammozis zu schaffen. Auch deshalb, weil künftig bei Pflichtspielen 20 statt der bisherigen 18 Akteure auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen.

Die übrigen Local Player Leonhard und Arslan hingegen besitzen aktuell keine realistischen Chancen, es kurzfristig zu Einsätzen in der 2. Bundesliga zu bringen. Rund ums Böllenfalltor wäre man aber sicher schon glücklich, könnte mit dem 2016 vom 1. FSV Mainz 05 gekommenen Müller ein Talent Fuß fassen.