Eintracht Braunschweig: Auf dem Transfermarkt nicht konkurrenzfähig?

Wunschspieler geben lukrativeren Angeboten den Vorzug

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 07.07.23 | 15:10
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Schwierige Suche nach Verstärkung für die Offensive: BTSV-Geschäftsführer Peter Vollmann. © IMAGO / Joachim Sielski

In gut drei Wochen beginnt für Eintracht Braunschweig mit dem Heimspiel gegen Holstein Kiel die neue Saison. Während die Defensive dank der Neuverpflichtungen von Rechtsverteidiger Marvin Rittmüller (1. FC Heidenheim), Innenverteidiger Robert Ivanov (Warta Posen), Defensiv-Allrounder Sebastian Griesbeck (SpVgg Greuther Fürth) und Torwart Tino Casali (SCR Altach) bereits weitgehend steht, gibt es in der Offensive noch einige Lücken im Kader.

Mit Spielmacher Johan Gómez (FSV Zwickau) und Flügelspieler Rayan Philippe (FC Swift Hesperingen) kamen zwar zwei junge Spieler mit Potential, aber eben auch ohne Erfahrung in der 2. Bundesliga. Dafür sind aber mit Immanuel Pherai (Hamburger SV) und Lion Lauberbach (KV Mechelen) zwei Stammkräfte der vergangenen Spielzeit nicht mehr dabei, von denen zumindest Erstgenannter auch ein absoluter Leistungsträger war.

Die Braunschweiger Verantwortlichen um Geschäftsführer Peter Vollmann und Trainer Jens Härtel sind deshalb und wegen der fehlenden Torjäger-Alternative zu Anthony Ujah bemüht, in der Offensive auch über die verlängerte Ausleihe von Keita Endo (1. FC Union Berlin) hinaus noch mit mindestens zwei neuen Spielern nachzurüsten.

Nachsehen gegenüber Wiesbaden und Rostock

Bei diesen Bemühungen allerdings kommt die Eintracht aktuell kaum voran. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen, wie Vollmann nun in der Braunschweiger Zeitung beklagte: „Wir können nicht mithalten“, so der 65-Jährige, der in den vergangenen Tagen und Wochen registrieren musste, dass mehrere auch vom BTSV ins Auge gefasste Spieler Konkurrenten auf vermeintlicher Augenhöhe den Vorzug gegeben haben. Dazu gehörten offenbar Nick Bätzner und Keanan Bennetts, die für die Eintracht dem Vernehmen nach nicht finanzierbar waren und sich beide dem SV Wehen Wiesbaden angeschlossen haben. Und auch einem kürzlich von Hansa Rostock als Neuzugang präsentierten Akteur soll ein Braunschweig Angebot vorgelegen haben – mutmaßlich Sarpreet Singh, der als flexibel einsetzbarer Offensivspieler gut ins Raster gepasst hätte.

Obwohl die Eintracht als Traditionsverein mit großer Fanbasis und einem professionellen Umfeld eigentlich gute Voraussetzung bietet, zudem die Wunschspieler mit der Aussicht auf einen Stammplatz locken kann, macht sich Vollmann basierend auf den Erfahrungen der letzten Wochen und aufgrund des vergleichsweise kleinen Budgets Sorgen, ob die benötigten und von Trainer Härtel auch recht offen eingeforderten Verstärkungen an Land gezogen werden können.

Klar scheint, dass die Eintracht weiterhin Geduld benötigt und möglicherweise erst dann fündig wird, wenn gegen Ende der Transferperiode die Preise beim einen oder anderen Akteur mit geringer Perspektive im aktuellen Klub fallen.