Eintracht Braunschweig: Jannis Nikolaou droht die Bank
Formschwacher Kapitän verliert an Stellenwert
Seit Sommer 2020 in Braunschweig: Jannis Nikolaou (r.). © IMAGO / Jan Huebner
Die Hoffnung, den vor der Länderspielpause errungenen Sieg im Kellerduell gegen den VfL Osnabrück (3:2) mit einer Überraschung beim Hamburger SV bestätigen zu können, hat sich für Eintracht Braunschweig am Freitag in Anbetracht der 1:2-Niederlage im Volksparkstadion zumindest ergebnistechnisch nicht erfüllt. Und doch dienten zumindest auch Teile des Gastspiels in der Hansestadt als Mutmacher für die kommenden Wochen und den restlichen Saisonverlauf.
So ließ sich die Eintracht im zweiten Spiel unter Trainer Daniel Scherning nicht von den Gegentoren komplett aus der Bahn werfen, sondern kam zurück und durfte bis zum Schlusspfiff noch auf den 2:2-Ausgleich hoffen, den Fabio Kaufmann sogar bis zur Intervention des VAR kurzzeitig bejubeln durfte.
Gerade die zweite Halbzeit war ein Schritt in die richtige Richtung, womit sich automatisch ein Zusammenhang mit den personellen Veränderungen im Laufe der Partie herstellen lässt. Während Hasan Kurucay als Ersatz für den kurz vor der Pause nach einem Zusammenprall ausgeschiedenen Saulo Decarli in der Abwehrkette solide und fehlerfrei agierte, belebten die nach einer guten Stunde für Florian Krüger und Thorir Johann Helgason gekommenen Maurice Multhaup und Sidi Sané die Offensive.
Robin Krauße als Anker
Vor allem aber sorgte der Einbau von Robin Krauße als Anker vor der Abwehr anstelle von Jannis Nikolaou für mehr Stabilität und Ordnung. „Wir haben personell und in der Ballbesitzstruktur etwas verändert, es dann sehr, sehr gut gemacht“, war auch Coach Scherning im „kicker“ (Ausgabe vom 27.11.2023) mit dieser Umstellung zufrieden.
Es wäre nun überraschend, würde Scherning am Samstag im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth von der Formation der zweiten Hälfte wieder abrücken. Das bedeutet freilich auch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Bankplatz für Kapitän Nikolaou, der keine gute Saison spielt und seine Formschwäche auch in Hamburg mit dem Ballverlust vor dem zweiten Gegentreffer unfreiwillig bestätigte.
Wie in den zweiten 45 Minuten in Hamburg sowie auch schon beim 3:2 gegen Osnabrück, als Nikolaou gesperrt fehlte, wird somit Krauße aller Voraussicht nach die zentrale Rolle im Mittelfeld einnehmen – und den BTSV in seiner Funktion als Vize-Kapitän auch aufs Feld führen.
