Eintracht Braunschweig: Peter Vollmann zunehmend in der Kritik

Sportdirektor vor allem bei den Fans mit schwierigem Stand

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 18.09.23 | 08:06
© IMAGO / Joachim Sielski

Mitverantwortlich für den Fehlstart: Peter Vollmann. © IMAGO / Joachim Sielski

Natürlich war man sich bei Eintracht Braunschweig darüber im Klaren, dass bei Hertha BSC eine Partie gegen einen individuell überlegenen Gegner ansteht, der zudem nach sehr holprigem Saisonstart auch dank später Neuzugänge Schritte in die richtige Richtung unternommen hatte. Dennoch trat der BTSV die Reise in die Hauptstadt mit der Hoffnung auf Zählbares an, um dann allerdings am gestrigen Sonntag eine klare 0:3-Niederlage zu kassieren.

Nach sechs Spieltagen steht die Eintracht mit nur vier Punkten auf dem 17. Tabellenplatz und schon jetzt scheint klar, dass es nach dem langen Zittern in der vergangenen Spielzeit wieder ausschließlich darum gehen wird, die Klasse zu halten. Die bisherigen Leistungen lassen durchaus Zweifel daran aufkommen, dass in der vorhandenen Konstellation die Rettung abermals gelingen kann, zumal gerade die mit erst drei Treffern schwächste Offensive der Liga viel zu wenig Durchschlagskraft entwickelt – woran natürlich auch eine eher defensive Ausrichtung ihren Anteil hat.

Wird wieder Nürnberg zum Wendepunkt?

Während für Aufstellung und Taktik Trainer Jens Härtel in der Verantwortung steht, dessen Wirken keineswegs unkritisch gesehen wird, haben zumindest größere Teile der Fans für die angespannte Gesamtsituation Geschäftsführer Peter Vollmann als Schuldigen ausgemacht. Dem 65-Jährigen wird teilweise die vom Zeitpunkt her sicherlich unglückliche Trennung von Aufstiegstrainer Michael Schiele in der Sommerpause vorgeworfen, vor allem aber eine unzureichende Transferpolitik.

Lautstarke „Vollmann raus“-Rufe von den rund 5.500 Gästefans waren am Sonntagnachmittag im Berliner Olympiastadion nicht zu überhören und ein deutliches Zeichen dafür, gegen wen sich der Unmut der Anhänger richtet. Beruhigen würde sich die Lage mutmaßlich nur durch schnelle sportliche Erfolge.

In diesem Zusammenhang dient zumindest der nächste Gegner als gutes Omen. Denn in die vergangene Saison ist die Eintracht sogar mit nur einem Zähler aus sechs Begegnungen gestartet, ehe ein 4:2-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg einen wochenlangen Höhenflug einleitete. Am Samstag gastieren die Franken nun wieder am siebten Spieltag in Braunschweig und natürlich ist die Hoffnung im Lager der Eintracht auf eine Wiederholung groß. Geht es erneut schief, würde die Unruhe aber sicher nicht weniger und der Druck auf Vollmann, aber auch auf Härtel weiter wachsen.