FC St. Pauli: Mit Zander oder Wieckhoff in die Zukunft?

Duell hinter dem gesetzten Rechtsverteidiger Manolis Saliakas

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 29.11.22 | 07:21

Seit 2017 am Millerntor: Luca Zander. © IMAGO / Eibner

Im Sommer hat der FC St. Pauli auf schmerzhafte Abgänge von Guido Burgstaller (Rapid Wien), Daniel-Kofi Kyereh (SC Freiburg) oder Finn Ole Becker (TSG 1899 Hoffenheim) mit der Verpflichtung einer Reihe von jungen Spielern reagiert, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt sind. Alle Neuverpflichtungen vor der Saison haben zwar (noch) nicht eingeschlagen, aber dass Sportchef Andreas Bornemann dem Kader eine Menge Potential zugeführt hat, war mehrfach zu sehen.

Bestens aufgegangen ist die frühzeitig und ablösefrei erfolgte Verpflichtung von Manolis Saliakas, der aus seiner griechischen Heimat von PAS Giannina nach Hamburg kam und in der Hinrunde in allen 17 Partien von Beginn an auf der rechten Abwehrseite auflief. Während der 26-Jährige, der sowohl in einer Viererkette den klassischen Rechtsverteidiger als auch vor einer Dreierkette den etwas offensiven Schienenspieler verkörpern kann, bei Trainer Timo Schultz weiterhin gesetzt sein dürfte, kämpft dahinter ein Duo um die Rolle des ersten Backups und zugleich um die Zukunft.

Positive Tendenz bei Wieckhoff

Denn die Verträge von Jannes Wieckhoff und Luca Zander laufen jeweils am Ende der Saison aus und St. Pauli dürfte maximal mit einem der beiden als internem Konkurrenten für den bis 2025 gebundenen Saliakas verlängern. Zander, der 2017 vom SV Werder Bremen ans Millerntor wechselte, kam in dieser Saison zwar in 15 Partien zum Einsatz, wurde allerdings stets nur eingewechselt. Der 27-Jährige, der einst für Bremen zwei Mal in der Bundesliga ran durfte und für St. Pauli 109 Zweitliga-Spiele bestritten hat, dürfte im Kampf um einen Startplatz in der Wintervorbereitung nichts unversucht lassen, könnte aber dennoch die schlechteren Karten gegenüber Wieckhoff haben.

Mögliche Gründe dafür sind, dass das schon mit zwölf Jahren vom Hamburger SV gekommene Eigengewächs nicht nur fünf Jahre jünger ist als Zander, sondern auch gehaltstechnisch günstiger sein dürfte. Allerdings muss Wieckhoff, der in seiner jungen Karriere schon von mehreren schweren Verletzungen zurückgeworfen wurde, ein Jahr nach einer Knie-OP weiter an seiner körperlichen Stabilität arbeiten.

Elf Einsätze in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga-Mannschaft seit August und eine Einwechslung im DFB-Pokal beim Aus in Runde zwei beim SC Freiburg (1:2 n.V.) sorgen aber für eine positive Tendenz – die der Youngster in den nächsten Wochen und Monaten nun fortsetzen muss, um das Duell mit Zander für sich entscheiden zu können.