Greuther Fürth: Erfolgreicher Einstand für Alexander Zorniger

Mehrere Umstellungen nach dem Trainerwechsel

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 29.10.22 | 07:53

Startelfcomeback nach langer Verletzungspause: Marco Meyerhöfer. © IMAGO / Schreyer

Nur vier Tage nach seinem Amtsantritt zu Wochenbeginn saß Alexander Zorniger am gestrigen Freitag erstmals in verantwortlicher Position auf der Bank der SpVgg Greuther Fürth und durfte sich direkt über drei Punkte freuen. Im enorm wichtigen Kellerduell gegen Arminia Bielefeld feierte das Kleeblatt am Freitagabend einen 1:0-Erfolg und reichte damit die rote Laterne an den Mitabsteiger aus Ostwestfalen weiter.

Die Erleichterung bei den Profis war nach dem erst zweiten Sieg am 14. Spieltag zu spüren, wenngleich Kapitän Branimir Hrgota auf der vereinseigenen Webseite gleichzeitig auch anmahnte, so engagiert und entschlossen wie gegen Bielefeld weitermachen zu müssen: „Jeder hat gezeigt, dass wir das unbedingt machen wollten und die drei Punkte unbedingt haben wollten. Wir sind immer da gewesen in den Zweikämpfen, das gibt dir Energie. Jeder wollte es unbedingt. Wir feiern jetzt die drei Punkte, aber der Weg ist noch lang.“

Zorniger selbst betonte unterdessen bei „Sky“, dass bei allem Selbstbewusstsein sein Anteil am Sieg eher gering war: „Ich weiß, das hört sich nicht gut an, aber es war viel, was sie fußballerisch schon drauf haben. Ich bin richtig gut in meinem Job, aber in vier Tagen ist es ein Spielersieg und kein Trainersieg.“

Vier Wechsel in der Startelf

Nichtsdestotrotz hat der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer an einigen Stellschrauben gedreht und der Mannschaft sowohl taktisch als auch personell einen neuen Anstrich gegeben. So lief die SpVgg erstmals in dieser Saison nicht mit einer Viererkette auf, sondern mit Sebastian Griesbeck, Damian Michalski und Oussama Haddadi als Dreierabwehrreihe, die von Marco John links und Marco Meyerhöfer rechts je nach Spielsituation zur Fünferkette erweitert wurde – und insgesamt nur selten Gefahr vor dem eigenen Kasten aufkommen ließ.

Für Meyerhöfer war es der erste Startelfeinsatz seit dem 2. April. An jenem Tag hatte sich der Rechtsverteidiger kurz vor Ende der Partie bei Eintracht Frankfurt einen Knöchelbruch zugezogen, der eine monatelange Pause zur Folge hatte. Erst bei der 1:3-Niederlage letzte Woche beim 1. FC Heidenheim kam der 26-Jährige zu einem kurzen Comeback und hielt nun immerhin schon 82 Minuten durch.

Meyerhöfer war indes nur einer von vier Neuen in der Anfangsformation. Während Julian Green und Timothy Tillman krankheitsbedingt fehlten, mussten Leon Schaffran und Simon Asta auf die Bank. Haddadi rückte in die Innenverteidigung, anstelle von Schaffran, der in Heidenheim keine gute Figur abgegeben hatte, kehrte Andreas Linde ins Tor zurück und rechtfertigte das Vertrauen: „Andy hat eine große Ruhe ausgestrahlt“, war Zorniger mit dem im bisherigen Saisonverlauf längst nicht immer stabilen Schweden zufrieden.

Schwieriges Programm bis zur WM-Pause

Das durfte Zorniger auch mit Armindo Sieb sein, der sich für seine Aufstellung als zweite Spitze neben Ragnar Ache mit dem Tor des Tages bedankte und anschließend auch den Input Trainers lobte: „Der Trainer hat uns super vorbereitet auf das Spiel. Es war zwar nur eine kurze Zeit, aber wir haben schon vieles gut umgesetzt und sind gut in die Zweikämpfe reingekommen.“

Bei Eintracht Braunschweig, gegen den Hamburger SV und beim SV Darmstadt 98 warten auf Fürth bis zur WM-Pause nun aber noch drei schwierige Aufgaben, in denen es nachzuweisen gilt, ob der Effekt des Trainerwechsels wirklich nachhaltig positiv ist.