Greuther Fürth: Orestis Kiomourtzoglou als Missverständnis?

Sommerzugang spielt praktisch keine Rolle

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 19.03.24 | 14:58

Fürths Trainer Alexander Zorniger hat für Orestis Kiomourtzoglou aktuell keine Verwendung. © picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Mit sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen ist die SpVgg Greuther Fürth aktuell völlig aus der Spur geraten und hat sich mit ihren letzten Leistungen auch weitgehend aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet, wenngleich sechs Punkte Rückstand auf Platz drei sicherlich noch nicht unaufholbar sind.

Immerhin aber hat das Kleeblatt trotz der derzeitigen Negativtrends mit 38 Punkten auf dem Konto weitgehend die Sicherheit, für ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga planen zu können. Dann werden mit Jonas Urbig, Tim Lemperle (beide 1. FC Köln) und Robert Wagner (SC Freiburg) drei Leihspieler, die zu den Stammkräften gehören, aller Voraussicht nach nicht mehr dabei sein.

Große Erwartungen, aber nur sieben Einsätze

Wagner, der vergangenes Wochenende bei Hansa Rostock (0:1) gelb-rot-gesperrt erst zum zweiten Mal in dieser Saison fehlt, hat die im vergangenen Sommer durch den Abgang von Max Christiansen (Hannover 96) gerissene Lücke schnell geschlossen, wird nun aber tendenziell nicht zu halten sein. Die SpVgg benötigt somit im zentralen Mittelfeld wieder Ersatz, der nach aktuellem Stand eher nicht Orestis Kiomourtzoglou heißen wird.

Dabei wurden am Ronhof im vergangenen Sommer keine geringen Hoffnungen in die Verpflichtung des früheren U21-Nationalspielers vom schottischen Erstligisten Heart of Midlothian FC gesetzt. „Orestis bringt die Qualitäten mit, die wir für das defensive Mittelfeld gesucht haben. Zudem ist er erfahren, ist auf dem Platz auch lautstark und kann so eine wichtige Rolle bei uns einnehmen“, kommentierte Geschäftsführer Sport Rachid Azzouzi im Juli auf der Vereinshomepage die Unterschrift des in München geborenen Deutsch-Griechen mit der Zuversicht, einen Coup gelandet zu haben.

Acht Monate später allerdings stehen für Kiomourtzoglou lediglich sieben Zweitliga-Einsätze zu Buche. Im Jahr 2024 reichte es sogar nur zu einer späten Einwechslung und trotz des Fehlens von Wagner blieb dem 25-Jährigen in Rostock 90 Minuten lang nur die Bank.

Zorniger mit deutlichen Worten

Momentan spricht daher einiges dafür, dass die Personalie Kiomourtzoglou als Missverständnis in die Vereinsgeschichte eingehen wird, zumal sich Trainer Zorniger auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie in Rostock nur bedingt die Mühe machte, seine Unzufriedenheit mit dem vermeintlichen Königstransfer zu verbergen. „Es ist jetzt ein Drei­vier­tel­jahr vorbei. Da muss man mit all den Informationen, die unsere Spieler bekommen, wissen, wie eine Position auszufüllen ist“, deutete der SpVgg-Coach an, dass Kiomourtzoglous Spielweise nicht zur Mannschaft passt und ließ zudem durchblicken, auch mit den Trainingsleistungen nicht vollends einverstanden zu sein: „Jede Trainingseinheit ist ein Schaulaufen, da kann man sich zeigen. Dann wird immer überprüft, wie sich jeder entwickelt.“

Dass Zorniger zudem allgemein betonte, dass Spieler, die die Mannschaft stärker machen, auch zum Einsatz kommen, lässt nur den Schluss zu, dass dahingehend die Überzeugung in Kiomourtzoglou fehlt.

Trotz eines bis 2025 laufenden Vertrages, der eine Verlängerungsoption erhält, stehen die Zeichen mit Blick auf den Sommer wohl schon wieder auf Abschied – sofern Zorniger im Saisonendspurt nicht doch noch Verwendung für den 1,88 Meter großen Rechtsfuß findet.