Greuther Fürth: Pokal-Aus wegen zu vieler Wechsel?

Alexander Zorniger nimmt sich selbst in die Verantwortung

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Mittwoch, 01.11.23 | 08:01

Hinterfragt sich auch selbst: Fürths Trainer Alexander Zorniger. © picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Dank des 4:0-Sieges gegen den VfL Osnabrück im Rücken ist die SpVgg Greuther Fürth selbstbewusst ins Saarland gereist, wohlwissend aber auch, dass der FC 08 Homburg  in der ersten Runde des DFB-Pokals Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 gleich mit einem 3:0 eliminiert hat.

Alle Warnungen vor dem letzten Regionalligisten im Wettbewerb nützten indes nichts. Das Kleeblatt verlor am Dienstagabend vor 5.230 Zuschauern im Homburger Waldstadion mit 1:2 und ließ sich damit auch die mit dem Achtelfinale verbundenen TV- und Vermarktungseinnahmen in Höhe von 862.400 Euro entgehen. Der Frust war dementsprechend groß im Fürther Lager, allen voran bei Trainer Alexander Zorniger.

„Es ist eine maßlose Enttäuschung für alle, natürlich auch für die Fans, die unter der Woche hierher sind. Es war nichts heute, vor allem aufgrund der ersten Halbzeit“ haderte der Coach der SpVgg auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vor allem mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten und zeigte sich diesbezüglich selbstkritisch: „Wir waren in der ersten Halbzeit einfach überhaupt nicht auf dem Platz. Das ist auch meine Verantwortung.“

Sechs Wechsel als falsches Signal?

Ob Zorniger dabei eher die grundsätzliche taktische Marschroute oder seine Personalentscheidungen im Kopf hatte, ist nicht bekannt. Doch mit sechs Änderungen im Vergleich zur gegen Osnabrück erfolgreichen Startelf war eigentlich nicht unbedingt zu rechnen. Andreas Linde für Jonas Urbig im Tor und Dennis Srbeny im Angriff für Armindo Sieb hatte Zorniger frühzeitig angekündigt, doch zudem rückten auch Maximilian Dietz, Ben Schlicke, Orestis Kiomourtzoglou und Dickson Abiama für Gideon Jung, Luca Itter, Robert Wagner und Tim Lemperle ins Team.

Von diesem Quartett fehlte lediglich Itter angeschlagen, sodass es keine zwingende Notwendigkeit für eine Personalrochade in diesem Umfang gegeben hätte. Zwar ist es hypothetisch, ob es die Stammbesetzung vom Osnabrück-Spiel besser gemacht hätte, aber vielleicht waren die vielen Wechsel für das eigene Team ein falsches Signal und zugleich für den Gegner im Gefühl, womöglich nicht vollends ernst genommen zu werden, eine Zusatzmotivation.

Ändern freilich lässt sich am Pokal-Aus nichts mehr, sodass nun der Fokus ganz auf die Liga gerichtet werden kann, in der am Samstag ein schwieriges Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern wartet.