Hannover 96: Keine Perspektive für Lars Gindorf?

Offensivmann mit starker Trefferquote in der Regionalliga

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 18.11.23 | 06:19
© IMAGO / Hanno Bode

14 Tore in 16 Regionalliga-Spielen: Lars Gindorf. © IMAGO / Hanno Bode

Während einige Zweitligisten die Länderspielpause teils sogar zu mehreren Tests gegen andere Klubs nutzen, entschied sich Hannover 96 dafür, am gestrigen Freitag ein internes Testspiel zu absolvieren. Neben allen fitten und nicht bei Auswahlmannschaften weilenden Akteuren aus dem Profikader kamen bei der torlos zu Ende gegangenen Partie auch die U19-Akteure Tomás de Sousa Moreira, Jacob Danquah, Montell Ndikom und Maksym Stryukov sowie Keita Matsuda vom japanischen Partnerverein Mito Hollyhock, der aktuell bei der U23 trainiert, zum Einsatz.

Aus der U23 stand ansonsten kein Akteur auf dem Platz. Freilich aus gutem Grund, trifft die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel doch heute im Rahmen des 17. Spieltages der Regionalliga Nord auf die Zweitvertretung des FC St. Pauli. Daran, dass der 96-Unterbau als Tabellenzweiter ins Spiel gehen kann, hat Lars Gindorf gehörigen Anteil. Der offensive Mittelfeldspieler, der auch als Kapitän fungiert, steht nach 16 Einsätzen bei 14 Toren und zwei Vorlagen, ist damit an über einem Drittel aller Treffer direkt beteiligt und ein absoluter Schlüsselspieler.

Vier potentielle Zehner im Sommer weg?

Bei den Profis ist der 22-Jährige bislang allerdings noch nicht aufgetaucht. Ob sich daran auf absehbare Zeit etwas ändert und Gindorf möglicherweise in der Wintervorbereitung die Chance erhält, bei Trainer Stefan Leitl vorzuspielen, ist offen. Sollte sich dem im Sommer 2022 vom FC Memmingen gekommenen Mittelfeldmann indes keine echte Perspektive bieten, ist ein Abschied mit Vertragsende am 30. Juni 2024 wahrscheinlich. Denn davon, dass Gindorf bereits in den Notizblöcken von Drittligisten, vielleicht auch beim einen oder anderen Zweitligisten steht, ist auszugehen.

Dafür, dass Gindorf bislang unter Leitl keine Rolle spielte, gibt es aber natürlich Gründe, die vor allem in der starken Konkurrenz im offensiven Mittelfeld liegen und auch darin, dass 96 meist ohne Zehner spielt. Während Louis Schaub in hängender Position hinter einem Mittelstürmer oft noch ein Betätigungsfeld findet, stehen mit Sebastian Ernst, Antonio Foti, Christopher Scott und Muhammed Damar vier weitere Profis im Kader, die sich zentral offensiv am wohlsten fühlen und die kaum Einsatzzeiten erhalten.

Scott, Damar und Foti sind allerdings nur ausgeliehen, während Ernsts Vertrag ausläuft, sodass schon mittelfristig auf dieser Position Platz im Kader entstehen könnte. Ob dafür Gindorf nachrückt, ist nach jetzigem Stand aber eher fraglich.