Hannover 96: Sebastian Ernst und Max Besuschkow vor ungewisser Zukunft

Enzo Leopold soll verlängern

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 23.10.23 | 07:36
© IMAGO / Jan Huebner

Aktuell im zentralen Mittelfeld gesetzt: Enzo Leopold. © IMAGO / Jan Huebner

Durch den 3:1-Sieg von Holstein Kiel bei Hansa Rostock musste Hannover 96 am gestrigen Sonntag zwar den dritten Tabellenplatz wieder abgeben, aber auch Rang vier und 18 Punkte aus den ersten zehn Partien bedeuten für die Niedersachsen eine sehr erfreuliche Zwischenbilanz.

Dafür, dass in Hannover aktuell sogar einigermaßen seriös von der Rückkehr in die Bundesliga geträumt werden darf, gibt es von Sportdirektor Marcus Mann über Trainer Stefan Leitl bis zur Mannschaft sicherlich einige Verantwortliche. Anteil an der positiven Entwicklung insbesondere im Vergleich zu einer enttäuschenden Rückrunde der Vorsaison hat definitiv auch Enzo Leopold, der im Sommer 2022 vom SC Freiburg II gekommen ist und erst jetzt sein Potential vollends auf den Platz bringt.

Leopold nicht immer auffällig, aber effektiv

In der Vorrunde 2022/23 stand Leopold zwar auch einigermaßen regelmäßig auf dem Feld, doch ein entscheidender Faktor war der 1,74 Meter große Rechtsfuß nur selten und kam dann an den letzten zwölf Spieltagen nur noch zu fünf sehr späten Einwechslungen. In der neuen Saison waren die Aussichten für Leopold nicht viel besser, zumal mit Max Christiansen ein neuer Konkurrent hinzugekommen ist. Leopold verbrachte denn auch die beiden ersten Spieltage komplett auf der Bank, wurde in der dritten Partie aber für den von Rückenproblemen geplagten und in der Folge wochenlang außer Gefecht gesetzten Christiansen eingewechselt. Seitdem ist der 23-Jährige im Mittelfeldzentrum mit Fabian Kunze gesetzt und durfte sich am Freitag beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg sogar über sein erstes Zweitliga-Tor freuen.

Obwohl Christiansen gegen Magdeburg erstmals wieder im Kader war, dürfte Trainer Leitl keine Notwendigkeit sehen, sein Zentrum zu verändern. Vielmehr dürfte 96 alles daran setzen, den 2024 auslaufenden Vertrag mit dem zwar nicht immer auffälligen, aber sehr effektiven und enorm wertvollen Leopold baldmöglichst zu verlängern.

Besuschkow noch bis 2025 unter Vertrag

Für zwei andere zentrale Mittelfeldspieler sind die Aussichten unterdessen nicht wirklich rosig. Für Sebastian Ernst sind erst 28 Spielminuten verteilt auf fünf Kurzeinsätze notiert. Obwohl der 28-Jährige flexibel einsetzbar wäre, hat Coach Leitl kaum Verwendung für Ernst, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft und der sich womöglich schon im Winter seine Gedanken machen wird.

Etwas anders, aber auch nicht viel besser ist die Lage von Max Besuschkow, der nur am ersten Spieltag im Einsatz war, seitdem aber wegen Fersenproblemen ausfiel und sich gerade erst wieder heranarbeitet. Der 2022 verbunden mit großen Erwartungen von Jahn Regensburg gekommene Mittelfeldmann muss sich erst einmal hinter Kunze, Leopold und Christiansen anstellen, könnte seine Perspektiven daher auch zeitnah überdenken. Anders als Leopold und Ernst besitzt Besuschkow aber noch einen Vertrag bis 2025.

Sollte der 26-Jährige den Wunsch nach einer Veränderung äußern, wäre man in Hannover indes mit ziemlicher Sicherheit dafür offen. Auch, weil Abgänge Spielraum schaffen würden, um selbst im Januar nachjustieren zu können.