Hertha BSC: Wie lange währt die Geduld von Derry Scherhant?

Youngster wollte kurz vor Transferschluss bereits weg

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 22.09.23 | 09:35
© IMAGO / Matthias Koch

Durfte sich zuletzt meist nur im Training zeigen: Derry Scherhant. © IMAGO / Matthias Koch

Als sich in der vergangenen Saison recht frühzeitig abzeichnete, dass der Weg von Hertha BSC in die 2. Bundesliga führen könnte, kam Derry Scherhant zu seinen ersten zehn Einsätzen bei den Profis und deutete sein Potential dabei regelmäßig an. So war es nur die logische Folge, dass der 20-Jährige vor der neuen Spielzeit vielfach zu den Hoffnungsträgern gezählt wurde, denen der Durchbruch zum Stammspieler und womöglich auch Leistungsträger zugetraut wurde – wie auch die Ende Juli erfolgte Vertragsverlängerung bis 2027 dokumentierte.

Nach den ersten fünf Spieltagen ist die Realität aber eine andere. Scherhant kam nur bei der Auftaktniederlage bei Fortuna Düsseldorf (0:1) und beim 5:0-Kantersieg gegen die SpVgg Greuther Fürth zum Zug, zudem jeweils erst spät als Joker. Bei den übrigen drei Ligaspielen stand der gebürtige Berliner gar nicht im Kader und blieb beim 5:0-Sieg im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena komplett auf der Bank. Stattdessen bestritt Scherhant vier Partien in der Regionalliga Nordost für Hertha BSC II und machte dort mit fünf Treffern und einem Assist auf sich aufmerksam.

Große und vor allem erfahrene Konkurrenz im Sturmzentrum

Zumindest außerhalb Berlins wurde die Formstärke Scherhants registriert, denn nach Informationen der Bild bemühten sich kurz vor Transferschluss die Blackburn Rovers um eine Ausleihe des U20-Nationalspielers, der gerne auch in die zweite englische Liga gewechselt wäre, von den Hertha-Verantwortlichen aber keine Freigabe erhielt.

Scherhant soll darüber alles andere als begeistert gewesen sein, zumal in den Woche zuvor mit Haris Tabakovic und Smail Prevljak zwei erfahrene Angreifer hinzugeholt wurden, die die Chancen des Youngsters auf Einsätze auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum nicht wirklich erhöht haben.Da mit Florian Niederlechner ein weiterer, erfahrener Konkurrent in Lauerstellung ist, zudem auf Sicht auch der 17-jährige Ibrahim Maza aus seiner Verletzungspause zurückkehrt, dürfte es für Scherhant erst einmal nicht einfacher werden.

Man darf deshalb gespannt sein, was in den kommenden Wochen passiert. Sollte Scherhant weiterhin nur zu Kurzeinsätzen kommen und ansonsten in der Regionalliga spielen, ist im Winter mit dem nächsten Vorstoß zu rechnen, den Verein zumindest übergangsweise verlassen zu dürfen.