Holstein Kiel: Breiter Kader als Erfolgsrezept
Höhenflug der Störche hält an
Holstein Kiel mischt weiter die Liga auf. Der 5:3-Triumph in Heidenheim war bereits der siebte Sieg in zehn Spielen, mit 26 geschossenen Toren stellt die KSV außerdem die mit Abstand beste Offensive der Liga.
Diese tauschte Trainer Markus Anfang beim Spiel auf der Ostalb auf einer Position aus, brachte Aaron Seydel, der bislang höchstens Kurzeinsätze zu verzeichnen hatte, anstatt Stammspieler Kingsley Schindler. Seydel rechtfertigte das Vertrauen mit einer guten Leistung.
Ergänzungsspieler überzeugen
Dies ist ein neuerlicher Beweis für den quantitativ hochwertig besetzten Kader der Störche. David Kinsombi zeigte zuletzt stets starke Leistungen nach seinen Einwechslungen, besonders wenn es darum ging, eine Führung über die Zeit zu bringen.
Dazu hat Anfang mit Tom Weilandt einen Offensivspieler mit der Erfahrung von 112 Zweitliga-Partien in der Hinterhand. Auch die schwere Verletzung von Linksverteidiger Christopher Lenz konnte durch den Kader aufgefangen werden, zunächst durch Sebastian Heidinger, momentan mit Johannes van den Bergh.
Van den Bergh wurde erst Ende August verpflichtet, das Anfang-System scheint ihm dennoch bereits ins Blut übergegangen zu sein, so reibungslos klappen die Abläufe. Das Spielsystem der Störche ist ein weiterer Grund für den momentanen Erfolg.
KSV überrumpelt ihre Gegner
Durch die flexible Anordnung in der Offensive ist Kiel schwer auszurechnen, zudem machen sich die Störche die Passivität vieler Vereine in der ersten Halbzeit zu Nutze. Hier erzielten die Norddeutschen bislang 15 Tore, das ist mit großem Abstand der höchste Wert der Liga.
Nach einer Halbzeitführung ist die KSV dann nicht mehr zu schlagen. Sieben Mal lag Kiel nach 45 Minuten in Front, sieben Siege gab es in diesen Spielen. Durch die schnellen Konterstürmer ergeben sich dann stets Möglichkeiten das Spiel frühzeitig zu entscheiden, was besonders in den letzten Partien zu sehen war. Die vergangenen vier „Dreier“ gab es alle mit mindestens zwei Toren Unterschied.
Das offensive und schwer ausrechenbare System ist auch der größte Unterschied zum Überraschungsaufsteiger des letzten Jahres, den Würzburger Kickers. Die Mannschaft des damaligen Trainers Bernd Hollerbach suchte ihr Glück vornehmlich in der Defensive, was in der Hinrunde funktionierte, jedoch schon bald entschlüsselt wurde.
Verantwortung auf vielen Schultern
Bei Holstein Kiel können jedoch auch mal andere Spieler in die Bresche springen, wenn die Top-Torjäger Marvin Ducksch und Dominick Drexler nicht treffen. Bislang trugen sich sechs weitere Akteure in die Torschützenliste ein.
Ob die Störche Ihren Höhenflug auf Dauer fortsetzen können, werden die nächsten Spiele zeigen. Dann trifft die KSV innerhalb von sieben Partien mit Darmstadt, Nürnberg, Ingolstadt, Düsseldorf und Braunschweig auf fünf Aufstiegsaspiranten.
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