Holstein Kiel: Trotz Tabellenführung noch Luft nach oben

Ehrliche Analyse des 2:0-Sieges in Würzburg

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 19.10.20 | 08:19
Finn Porath und Janni Serra beim Torjubel

Zufrieden, aber nur kurz: KSV-Matchwinner Janni Serra (r.). ©Imago images/foto2press

Der Hamburger SV und Erzgebirge Aue können mit einem Sieg im Nachholspiel am Mittwoch zwar vorbeiziehen, doch bis dahin grüßt Holstein Kiel weiter von der Tabellenspitze. Bei den Würzburger Kickers siegten die Störche am gestrigen Sonntag mit 2:0 und bauten ihren starken Saisonstart nun auf zehn von zwölf möglichen Punkten aus.

„ Ich würde nicht sagen, dass das verdient war. ”
Janni Serra

Dabei war in Würzburg aus Kieler Sicht längst nicht alles Gold, was glänzte. Vielmehr fiel die Analyse des Sieges beim Aufsteiger von allen Beteiligten bemerkenswert kritisch aus. „Ich würde nicht sagen, dass das verdient war“, erklärte etwa Janni Serra, der das 1:0 selbst erzielt und das Eigentor von Lars Dietz zum 2:0 mit seinem Einsatz erzwungen hat, auf der vereinseigenen Webseite.

“Wir haben über 90 Minuten nicht richtig in unseren Rhythmus gefunden, hatten extreme Probleme mit dem Spiel der Würzburger, haben wenig Druck auf den Ball bekommen, so dass wir sehr tief stehen mussten“, bemängelte Serra, hob dann aber auch die Effektivität vor dem gegnerischen Tor hervor: „Die beiden Großchancen, die wir hatten, haben wir extrem gut ausgespielt und auch genutzt, das war extrem wichtig und deswegen gehen wir als Sieger vom Platz.“

Ole Werner insgesamt zufrieden

Mit dieser Analyse stimmte der Mittelstürmer weitgehend mit Trainer Ole Werner überein, der indes mit der Defensivarbeit seiner Schützlinge ebenso zufrieden war wie mit der Kaltschnäuzigkeit in der Offensive: „Es war ein umkämpftes Spiel, in dem das Ergebnis aus unserer Sicht das beste war. Wir haben es geschafft, wenig zuzulassen und waren sehr effektiv.“

Zu kritisch wollte Werner mit seinen Schützlingen auch in der Gesamtbetrachtung des bisherigen Saisonverlaufs nicht sein: „Wenn man die Ausbeute der ersten vier Spiele sieht, kann man der Mannschaft ein solches Spiel zugestehen.“

Schließlich ist es immer die beste Kombination, Spiele zu gewinnen und dennoch Ansatzpunkte für Verbesserungen zu haben. Gelingt es den Störchen, sich in Sachen Leistung wieder zu steigern und weiterhin ähnlich effektiv zu sein, sollte am kommenden Wochenende auch gegen Greuther Fürth Zählbares drin sein. Anschließend warten dann bei Erzgebirge Aue und gegen den HSV zwei Partien, die nach jetzigem Stand zumindest tabellarisch als Top-Spiele einzustufen sind.