HSV: K(l)eine Chance auf Ignace van der Brempt?

Feste Verpflichtung des Belgiers wird schwierig

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 05.09.23 | 08:00
© IMAGO / Eibner

Auf der rechten Abwehrseite auf Anhieb zu einer festen Größe geworden: Ignace van der Brempt. © IMAGO / Eibner

Erst zehn Tage vor dem Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga von Red Bull Salzburg ausgeliehen stand Ignace van der Brempt beim spektakulären 5:3 gegen den FC Schalke 04 direkt in der Startformation des Hamburger SV und verpasste seitdem inklusive der erst in der Verlängerung mit 4:3 gewonnenen Pokalpartie bei Rot-Weiss Essen keine der bisherigen 570 Saisonminuten.

Der 21 Jahre alte Belgier ist von der rechten Abwehrseite des HSV schon nicht mehr wegzudenken und hat sicher seinen Anteil daran, dass es der Mannschaft von Trainer Tim Walter in dieser Saison bislang besser gelingt, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu wahren. Leidtragender der Verpflichtung van der Brempts ist Allrounder Moritz Heyer, der letzte Saison auf der rechten Abwehrseite noch gesetzt war und an den ersten beiden Spieltagen noch als Vertreter von Miro Muheim als Linksverteidiger ran durfte, seitdem aber nur noch ein Mal spät eingewechselt wurde.

Keine Kaufoption

Möglicherweise wird Heyer aber in der neuen Saison wieder wichtiger, denn dass van der Brempt auch 2024/25 noch das HSV-Trikot tragen wird, ist im Moment alles andere als sicher. Womöglich hätte der HSV den belgischen U21-Nationalspieler gar nicht bekommen, wenn der Trainerwechsel in Salzburg von Matthias Jaissle (jetzt Al-Ahli) zu Gerhard Struber früher über die Bühne gegangen wäre. Denn nach Informationen der Bild genießt van der Brempt bei den Salzburger Verantwortlichen eine höhere Wertschätzung als es unter Jaissle der Fall war, der auf der rechten Abwehrseite Amar Dedic klar vorne sah.

Weil man in der Mozartstadt große Stücke auf den im Januar 2022 für fünf Millionen Euro vom Club Brügge verpflichteten van der Brempt hält, war es für den österreichischen Serienmeister kein Thema, dem HSV eine Kaufoption einzuräumen. Die Hanseaten haben somit erst einmal keinen Zugriff auf den 1,87 Meter großen Außenverteidiger, dürften aber die Hoffnung haben, dass van der Brempt gerade im Aufstiegsfall nicht weg will aus Hamburg. Selbst dann würde eine feste Verpflichtung aber zu einem enormen Kraftakt, der das Budget womöglich sprengen würde.

Derzeit muss man in Hamburg folglich davon ausgehen, dass van der Brempt nach dieser Saison einen anderen Weg gehen wird. Unversucht lassen wird man beim HSV in dieser Personalie aber vermutlich nichts, sollte der Rechtsverteidiger seine bisherigen Leistungen konservieren.