HSV: Nur ein Warnschuss?

2:5-Pleite im letzten Testspiel beim VfB Lübeck

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 24.01.20 | 07:04
Dieter Hecking

Alles andere als angetan von der Generalprobe seines Teams: Dieter Hecking. © imago images / MIS

Eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt im neuen Jahr zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg hat der Hamburger SV die Generalprobe mächtig in den Sand gesetzt. Beim VfB Lübeck verloren die Hanseaten am Donnerstagabend den finalen Test der Wintervorbereitung bemerkenswert deutlich mit 2:5.

„ Das war nicht ansatzweise das, was wir uns von diesem Test erwartet hatten. ”
Dieter Hecking

Dass Trainer Dieter Hecking an seiner früheren Wirkungsstätte mit der überraschenden Aufstellung von Christoph Moritz als Rechtsverteidiger experimentierte und zur Pause einen Komplettwechsel vornahm, taugte anschließend kaum als ausreichende Begründung für einen mit Blick auf den Ligastart besorgniserregenden Auftritt. Coach Hecking nahm denn auch auf der vereinseigenen Webseite kein Blatt vor den Mund: „Das war nicht ansatzweise das, was wir uns von diesem Test erwartet hatten. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, das darf uns so natürlich nicht passieren.“

Schärft die Pleite die Sinne?

Für Hecking war es allerdings keine gravierend neue Erkenntnis, dass noch in einigen Bereichen Luft nach oben besteht. „Ich habe immer gesagt, es gibt immer noch viel zu tun“, so der erfahrene Fußball-Lehrer, der gegenüber der Morgenpost lediglich für das zur Pause eingewechselte U19-Talent Anssi Suhonen positive Worte übrig hatte, freilich auch nur in Relation zum Rest der Mannschaft: „Wenn du in der zweiten Halbzeit siehst, dass unser kleiner Suhonen unser bester Mann ist, dann sagt das alles aus über die anderen.“

Geht es nach Hecking, könnte das 2:5 beim Regionalligisten aber auch ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt gewesen sein. „Der eine oder andere, der sich vielleicht schon in der Mannschaft gesehen hat für Nürnberg, wird sicher auch nochmal ins Grübeln kommen“, hofft der 55-Jährige, dass die Sinne bei seinen Profis nun noch einmal geschärft werden.

Klar ist freilich, dass ein ähnliches Auftreten gegen Nürnberg nicht nur zu einer im Aufstiegsrennen möglicherweise folgenschweren Niederlage, sondern auch direkt wieder zu reichlich Unruhe führen würde.