Sebastian Schonlau (Hamburger SV) im Interview: „Steffen Baumgart hat eine ganz klare Idee“

Sebastian Schonlau vom Hamburger SV spricht im Interview über das erste Spiel unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart

Autor: Oliver Jensen Veröffentlicht: Sonntag, 25.02.24 | 20:01

 

Sebastian Schonlau feiert mit dem HSV das 1:0 gegen den SV Elversberg (IMAGO / Justus Stegemann)

Das erste Spiel unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart wurde gewonnen. Der Hamburger SV gewann am Sonntag mit 1:0 gegen den SV Elversberg. Danach sprach Kapitän Sebastian Schonlau, der bereits beim SC Paderborn mit Baumgart zusammengearbeitet hat, unter anderem mit Liga-Zwei.de über den Trainer-Effekt.

Herr Schonlau, wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus?

Man hat gesehen, was wir heute vorhatten. Wir hatten in der 1. und in der 2. Halbzeit viele hohe Bellgewinne. Wir konnten diese zwar nicht immer nutzen, aber die Torchancen waren definitiv da. Damit beeindruckt man einen Gegner. Dadurch haben wir sie über weite Strecken des Spiels weit (vom Tor) weggehalten – auch wenn sie am Ende noch eine große Chance hatten. Aber dafür haben wir ja den Matse (Torwart Matheo Raab, Anm.d.Red.). Das Spiel hat Spaß gemacht.

Sie kennen ja die Spielweise von Steffen Baumgart. War das heute bereits seine gewünschte Spielweise?

Natürlich brauchen wir noch ein bisschen Zeit, um das zu verinnerlichen. Vielleicht würde unser Spiel dann noch besser aussehen. Wir hatten nun auch erst eine Woche. Aber von der Energie hat man schon viel gesehen. Ich glaube, er weiß auch ganz genau, was er noch verändern möchte. Er hat da eine ganz klare Idee. Unter Tim (Walter, Anm.d.Red) ist auch nicht alles schlecht gewesen. Er hat uns auch viele Lösungen gegeben, die man auch heute gesehen hat. Steffens Spiel wird bestimmt noch mehr dazukommen.

Sie standen nach Ihrer Wadenverletzung nun erstmals wieder in der Startelf. Wie gut fühlen Sie sich?

Ich freue mich total, wieder zurück zu sein. Ich habe mich gut gefühlt.

Es gab in dieser Saison bereits viele spektakuläre Spiele des HSV. Standen nun eher die Geduld und die Vorsicht im Vordergrund? Sind Sie bewusst noch weniger Risiko eingegangen und vorne weniger draufgegangen?

Nein, ich sehe das überhaupt nicht so. Unser Ziel war ganz klar, vorne draufzugehen. Es mag sein, dass man das nicht immer schafft, weil Elversberg eine der wenigen Mannschaften ist, die auch Fußball spielen möchte. Aber wir haben einige Ballgewinne zustande bekommen.

Es sind einige Jahre vergangen, seitdem Steffen Baumgart Sie beim SC Paderborn trainiert hat. Ist er noch genauso wie damals oder hat er sich verändert?

Nein, er ist halt einfach ein Typ. Und er lebt den Fußball mit jeder einzelnen Faser in jeder einzelnen Sekunde. Das hat er uns von Anfang an eingebläut. Er hat keine Sekunde damit gewartet, uns zu zeigen, in welche Richtung es gehen soll. Darüber können wir uns freuen. Nichtsdestrotrotz glaube ich, dass er sich als Trainer in der Zwischenzeit auch weiterentwickelt hat.

Sie waren auch beim SC Paderborn zeitweise Kapitän unter Baumgart. War die Kommunikation damals so wie jetzt? Oder hat sich diese verändert?

In der ersten Woche war das jetzt vielleicht noch intensiver. Es wäre ja auch blöd, wenn er das nicht nutzen würde. Aber wir hatten auch über die letzten Jahre immer wieder Kontakt. Das rechne ich ihm hoch an.

Es gab früher auch Spekulationen, dass er Sie mit zum 1. FC Köln nehmen würde. Sie haben den SC Paderborn damals ja zeitgleich verlassen…

Ja, das ist richtig. Natürlich stand das im Raume, natürlich habe ich auch mit ihm darüber geredet. Am Ende hat es aber nicht so gepasst. Ich war damals froh, zum HSV zu gehen. Und ich glaube, er war froh, nach Köln gehen zu können. Er hatte dort auch eine erfolgreiche Zeit. Nun arbeiten wir wieder hier zusammen und haben ein gemeinsames großes Ziel.