Jahn Regensburg: Mersad Selimbegovic weiter sicher im Sattel?
Negativtrend führt auf einen Abstiegsplatz
Tabellenplatz zwölf in der Winterpause war angesichts eines nur dünnen Vorsprungs auf die Abstiegszone schon trügerisch. Und bereits nach den ersten beiden Partien der Rückrunde ist für den SSV Jahn Regensburg tatsächlich die Situation eingetreten, die man in den vergangenen Jahren stets vermeiden konnte: der Sturz auf einen Abstiegsplatz.
Zwar rangiert der Jahn aktuell noch auf Platz 16, doch unabhängig vom Ausgang des heutigen Duells zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Karlsruher SC wird eine dieser Mannschaften noch an Regensburg vorbeziehen. Der Ernst der Lage lässt sich damit nun auch an der Tabelle ablesen, noch mehr aber an einer Negativentwicklung, die schon im alten Jahr begonnen hat. Nach einem 2:1-Sieg am 22. Oktober gegen den SV Sandhausen ging der Jahn mit nur einem Punkt aus vier Spielen in die lange WM-Pause und setzte diesen Negativlauf nun mit Niederlagen beim SV Darmstadt 98 (0:2) und gegen Arminia Bielefeld (1:3) fort.
Schlüsselspiel in Nürnberg
Beim ebenfalls kriselnden 1. FC Nürnberg steht am nächsten Samstag nun eine enorm wichtige Aufgabe auf dem Programm – sowohl für den Jahn als auch möglicherweise für Trainer Mersad Selimbegovic. Von Vereinsseite wird dem 40-jährigen Bosnier, der 2019 nach dem Abgang von Achim Beierlorzer vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde, bislang der Rücken gestärkt, doch endlos dürfte die Geduld auch nicht sein, zumal im Umfeld und bei den Fans bereits spürbar Unruhe aufkommt.
„Das war eine Partie, die auf beide Seiten kippen könnte. Am Ende haben wir uns zum wiederholten Mal selbst bestraft, weil wir es nicht konsequent zu Ende bringen. Wir probieren etwas, was nicht in dieser Liga gehört, nicht zur Situation und zum Spielstand passt und verlieren leichtfertig die Bälle“, lautete Selimbegovic‘ Fazit nach der Pleite gegen Bielefeld, die in der Tat vermeidbar gewesen wäre.
In einer sehr engen 2. Bundesliga allerdings werden selbst kleine Fehler bestraft, die der Jahn zwingend abstellen muss, um nicht noch tiefer ins Schlamassel zu geraten. Gelingt es nicht zeitnah wieder, eine Mannschaft auf den Platz zu bekommen, die zum einen fehlerlosa agiert und zum anderen mit ihrer häufig genug unter Beweis gestellten Mentalität besser ist als die Summe ihrer Einzelteile, könnte in Regensburg der Trainer verstärkt in den Fokus rücken.