Jahn Regensburg: Zu harmlos für die 2. Bundesliga?
Nur ein Treffer an den ersten sechs Spieltagen
Mit einem Sieg am zweiten Spieltag gegen den SSV Ulm (1:0) und einem weiteren 1:0-Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den VfL Bochum hat der SSV Jahn Regensburg trotz der zuvor erlittenen Auftaktniederlage bei Hannover 96 (0:2) gut in die Saison gefunden. Seitdem allerdings kassierte der Aufsteiger bei Hertha BSC (0:2), gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:4), beim Hamburger SV (0:5) und nun auch gegen Preußen Münster (0:3) vier Niederlagen in Folge, die gewisse Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit der Mannschaft von Trainer Joe Enochs weckten.
Insbesondere an der Offensive, die an den ersten sechs Spieltagen nur einen einzigen Treffer zustande brachte – der SSV Ulm und Eintracht Braunschweig als zweitschwächste Teams in dieser Statistik haben im Vergleich dazu jeweils schon sechs Mal getroffen. Dass der von Dominik Kother gegen Ulm erzielte Treffer ebenso aus einer Standardsituation resultierte wie das goldene Tor von Florian Ballas im Pokal gegen Bochum, stützt den Eindruck der fehlenden Gefährlichkeit aus dem Spiel heraus.
Laut offizieller DFL-Statistik bislang 72 Torschüsse sind zwar der drittschlechteste Wert der Liga, doch mit der gleichen Anzahl an Torschüssen gelangen dem Hamburger SV 14 Treffer, sodass es offenkundig im Abschluss an Qualität fehlt. Kommen dann noch unglückliche Faktoren hinzu wie die Münsteraner Führung, in deren Vorfeld der Ball möglicherweise die Torauslinie überschritten hat, reicht es für den Jahn in der 2. Liga zumindest bislang nicht, um tabellarisch mit der Konkurrenz Schritt zu halten.
Sorgen um Oscar Schönfelder
Vor der Länderspielpause warten nun mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern und der Reise zum SC Paderborn auch keine einfachen Aufgaben, in denen die Oberpfälzer aber nicht leer ausgehen sollten, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren.
Wahrscheinlich nicht mithelfen kann für längere Zeit Oscar Schönfelder, der gegen Münster schon nach 22 Minuten vom Platz getragen werden musste. Beim 23 Jahre alten Linksverteidiger, der nur in Hannover krankheitsbedingt fehlte, ansonsten immer in der Startelf stand, besteht der Verdacht auf eine schwere Knieverletzung.
Sollten sich die Befürchtungen bestätigen und Schönfelder wie bereits im Sommer 2022 kurz nach seiner Ankunft in Regensburg wieder einen Kreuzbandriss erlitten haben, wäre eine Rückkehr noch in dieser Saison wohl eher unwahrscheinlich.