KSC: Die Doppelspitze auch als Option für die Liga?

Vier Treffer im Testspiel gegen Mainz

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 09.10.2020 | 07:33
Babacar Gueye am Ball.

In der Liga noch torlos, konnte Babacar Gueye im Test Selbstvertrauen tanken. ©imago images/Jan Huebner

Nach drei Spieltagen steht beim Karlsruher SC in allen Bereichen noch die Null. Die Badener zieren punkt- und torlos das Tabellenende, womit schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison klar ist, dass es wohl abermals nur darum gehen wird, irgendwie den Abstieg zu vermeiden. Gelingen wird das aber nur, wenn die Offensive Fahrt aufnimmt und deutlich mehr Torgefahr entwickelt als in den ersten drei Spielen bei Hannover 96 (0:2), gegen den VfL Bochum (0:1) und bei Jahn Regensburg (0:1), zu denen man auch noch das torlose Aus im DFB-Pokal gegen den 1. FC Union Berlin (0:1 n.V.) zählen kann.

Hoffnung in Sachen Offensive macht nun aber das Testspiel am Donnerstag gegen den 1. FSV Mainz 05. Beim freilich auch kriselnden Bundesligisten siegte die Mannschaft von Trainer Christian Eichner mit 4:2 und mit Benjamin Goller, Malik Batmaz, Marco Djuricin sowie Babacar Gueye trugen sich gleich vier Offensivspieler in die Torschützenliste ein.

Torjäger Philipp Hofmann blieb zwar bis zu seiner Auswechslung nach einer guten Stunde ohne Treffer, doch mit dem Ende der Transferperiode ist die Hoffnung vorhanden, dass der 27-Jährige seinen Fokus wieder ausschließlich auf den KSC richten und zu alter Gefährlichkeit finden kann.

Ausfall von Marvin Wanitzek droht

Einen Teil zum verbesserten Offensivspiel hat möglicherweise auch die Umstellung von 4-1-4-1 auf 4-4-2 beigetragen. Weil bis auf Hofmann mit Batmaz, Gueye und Djuricin alle im Laufe der Partie eingesetzten Angreifer getroffen haben, liegt zumindest der Schluss nahe, dass die Doppelspitze besser zum vorhandenen Personal passt.

Verbunden damit ist indes auch eine insgesamt offensivere Ausrichtung, die zu Lasten der defensiven Stabilität gehen könnte, was auch die beiden Gegentore gegen Mainz nahelegen. Gerade ein Mittelfeldzentrum mit Jerome Gondorf und Kyoung-Rok Choi wäre in defensiver Hinsicht risikobehaftet. Es ist allerdings ohnehin nicht davon auszugehen, dass Trainer Eichner aus freien Stücken auf Sechser Lukas Fröde verzichtet, der zuletzt noch mit der beste KSC-Profi war. Vielmehr könnten Fröde und Gondorf in Abwesenheit des am Sprunggelenk verletzten Marvin Wanitzek, der auch das Heimspiel am 17. Oktober gegen den SV Sandhausen verpassen könnte, die Doppelsechs bilden, während Choi ein Kandidat für den Flügel ist.

Obwohl der Test in Mainz auch dafür genutzt wurde, Spielern aus der zweiten Reihe Wettkampfpraxis zu verschaffen, deuten die 90 Minuten im Bruchwegstadion grundsätzlich darauf hin, dass es ein ‚Weiter so‘ wie in den ersten Spielen für Coach Eichner nicht geben wird. Auf welche Formation und welches Personal der Coach im richtungsweisenden Derby gegen Sandhausen setzen wird, lässt sich aktuell aber dennoch noch nicht seriös prognostizieren.