SC Paderborn: Geschichte mit Max Kruse schon auserzählt?

Ex-Nationalspieler spielt nahezu keine Rolle

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 14.11.23 | 08:11
© IMAGO / Zink

Bislang beim SCP kein Faktor: Max Kruse. © IMAGO / Zink

Das Aufsehen war enorm, als der SC Paderborn im Sommer die Verpflichtung von Max Kruse bekannt gab und damit die zusammen mit der Anstellung von Stefan Effenberg als Trainer in der Saison 2015/16 spektakulärste Personalie in der Geschichte des Vereins. Nach knapp fünf Monaten der Zusammenarbeit allerdings ist die These nicht mehr allzu gewagt, dass die Personalie Kruse ebenso endet wie damals das Trainerengagement Effenbergs: als Missverständnis respektive Fehlgriff.

Hatte Kruses Auswechslung in der Halbzeit des ersten Spieltages bei der SpVgg Greuther Fürth (0:5) noch taktische Gründe, weil der SCP nach einem Platzverweis für Visar Musliu bereits ab der achten Minute mit einem Mann weniger auskommen musste, war die Vorlage zu Jannis Heuers Führungstreffer am zweiten Spieltag gegen den VfL Osnabrück (1:1) das bislang einzige Highlight des 35-Jährigen im SCP-Trikot.

Nur drei Einwechslungen seit August

Danach fiel Kruse mit einem Muskelfaserriss aus und kam bis heute nur noch auf drei späte Einwechslungen, blieb ansonsten gleich vier Mal die gesamten 90 Minuten auf der Bank und verpasste das jüngste 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg wegen Nackenproblemen. Schwerwiegender Natur dürften diese zwar nicht sein, doch ob Kruse für die Partie nach der Länderspielpause am 25. November bei der SV Elversberg in den Überlegungen von Trainer Lukas Kwasniok eine größere Rolle spielt, erscheint fraglich.

Auch, weil Kruse seit seiner Ankunft in Paderborn wie so häufig in seiner Karriere nicht austrainiert wirkt, was angesichts der mit fortschreitenden Alter naturgemäß fehlenden Schnelligkeit und Spritzigkeit umso gravierender ist. Mit seiner Spielintelligenz mag der 14-fache A-Nationalspieler zwar punktuell noch immer dazu in der Lage sein, der Mannschaft zu helfen, doch scheint Kwasniok nicht bereit, für wenige geniale Momente die Nachteile in Sachen mannschaftlicher Geschlossenheit in Kauf zu nehmen.

Aktuell sieht es daher stark danach aus, als bliebe das Kapitel Kruse in der Paderborner Historie eine Randgeschichte, die schneller auserzählt sein könnte als man sich im Sommer erhofft hatte.