SC Paderborn: Jetzt kann der Blick nach oben gehen

Vorerst ist aber weiter Zurückhaltung angesagt

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Donnerstag, 18.01.24 | 17:56
Marlon Ritter

Marlon Ritter avancierte spät zum Matchwinner © Imago / Kirchner Media

Es wird beinahe schon zur Gewohnheit, dass der SC Paderborn spektakulär unterwegs ist. Am gestrigen Freitag sorgten die Ostwestfalen für ein neues Highlight, als in der Schlussphase ein scheinbar aussichtsloser 0:2-Rückstand gegen den 1. FC Köln noch in einen 3:2-Sieg gedreht wurde.

Natürlich war bei den Traumtoren von Kai Pröger in der 86. und Marlon Ritter in der zweiten Minute der Nachspielzeit auch eine Portion Glück dabei, doch dass die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart nie aufsteckte und selbst bei einem Zwei-Tore-Rückstand elf Minuten vor Schluss noch an sich glaubte, war fraglos bemerkenswert.

Baumgart bremst die Euphorie

Wenig überraschend kamen nach Spielschluss auch die Fragen nach einer möglichen neuen Zielsetzung auf, bedeuten 37 Punkte nach 22 Spielen doch nahezu sicher den Klassenerhalt.

Siegtorschütze Ritter, der in der Pause für den mit einer Muskelzerrung angeschlagenen Top-Scorer Philipp Klement gekommen war, zeigte sich gegenüber kicker.de noch zurückhaltend: „Nach unten ist nicht mehr so viel möglich. Nach oben? Wir versuchen in jedem Spiel, unseren Stiefel runterzuspielen.“

„ Man hat heute gesehen, dass uns doch eine Menge fehlt. ”
Steffen Baumgart

Auch Coach Baumgart wurde auf der Pressekonferenz nach dem Spiel nach möglichen Ambitionen in Richtung Bundesliga gefragt, äußerte sich allerdings diesbezüglich recht deutlich. „Das sollten wir mal besser lassen. Man hat heute gesehen, dass uns doch eine Menge fehlt. Wir haben mit viel Leidenschaft und Laufbereitschaft gespielt, aber man muss genau schauen, welche Qualität bei Köln vorhanden ist.“

Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass sich eine individuell schwächer scheinende Mannschaft mit anderen Tugenden im Aufstiegsrennen durchsetzt. Sollte der SCP auch in den nächsten Spielen beim 1. FC Magdeburg und gegen den FC St. Pauli punkten, muss man die Ostwestfalen endgültig auf der Rechnung haben – auch für Platz zwei.