SC Paderborn: Niclas Nadj und Medin Kojic dürfen sich zeigen

Talente als Profiteure der Personalnot

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 05.03.23 | 08:26

Hat aktuell zahlreiche Ausfälle zu beklagen: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok. © picture alliance/dpa | Jens Niering

Nach zuvor 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen nach der Winterpause brachte der Freitagabend für den SC Paderborn eine erste Enttäuschung im Jahr 2023. Gegen den FC St. Pauli zogen die Ostwestfalen im eigenen Stadion mit 1:2 den Kürzeren und weisen nach den Spielen vom Samstag nun sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz sowie neun Zähler bis zu Platz zwei auf.

Der Aufstieg ist damit zwar weiterhin möglich, ist aber sicherlich nicht das erklärte Ziel und kann seriös auch nicht erwartet werden. Erst recht nicht, weil sich die Personalsituation aktuell höchst angespannt gestaltet. Mit Raphael Obermair, Robert Leipertz und Marvin Pieringer fallen drei gegen St. Pauli ausgefallene Akteure weiterhin aus. Ob Sebastian Klaas und Felix Platte nach Muskelfaserriss bzw. Infekt am nächsten Samstag beim 1. FC Magdeburg wieder vollwertige Optionen darstellen, bleibt abzuwarten.

Immerhin ist dann Kapitän Ron Schallenberg nach verbüßter Gelbsperre wieder dabei, doch dafür haben sich gegen St. Pauli mit Florent Muslija (5. Gelbe Karte) und Sirlord Conteh (Gelb-Rot) zwei Offensivkräfte vermeidbare Sperren eingehandelt. Zudem musste Jannis Heuer angeschlagen ausgewechselt werden und könnte möglicherweise auch ausfallen.

Kojic überzeugt im Training

Die Personalsorgen haben indes auch eine gute Seite. So ist es für junge Spieler einfacher, auf sich aufmerksam zu machen. Gegen St. Pauli feierte mit Niclas Nadj und Medin Kojic gleich zwei Talente ihr Zweitliga-Debüt. Der im Winter vom SC Weiche 08 Flensburg gekommene Nadj schrammte dabei nur knapp an seinem Premierentreffer vorbei und hinterließ in seinen 25 Minuten auf dem Feld einen ansprechenden Eindruck. Das war Kojic, der eigentlich noch in der U19 spielt, bereits zuvor unter der Woche im Training gelungen. Der 17-Jährige beeindruckte Lukas Kwasniok so sehr, dass der SCP-Coach den Youngster nicht nur erstmals in den Kader berief, sondern nach 84 Minuten auch einwechselte.

„Er bringt so eine Aggressivität, Laufdynamik, Härte und vor allem Unbekümmertheit mit“, zitierte die Neue Westfälische Kwasniok schon vor dem Spiel am Freitag mit lobenden Worten über Kojic, der nach Einschätzung des Trainers die richtige Einstellung mitbringt: „Wenn du dich im Profifußball durchsetzten willst, musst du so da sein und dich zeigen, wenn du die Chance hast.“

Diese Chance hat das Mittelfeldtalent erst einmal genutzt und dürfte angesichts des anhaltend gefüllten Lazaretts erst einmal bei den Profis dabei bleiben.