SV Sandhausen: Interview mit Lucas Höler

Primärziel ist der Klassenerhalt

Autor: Andreas Breitenberger Veröffentlicht: Montag, 28.08.2017 | 10:02
Zweikampf zwischen Beermann und Höler

Gut drauf. Sandhausen-Stürmer Lucas Höler (r.) ist gut in die neue Saison gestartet. ©Imago

Trotz der Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf ist der SV Sandhausen besser gestartet als es ihm die meisten Experten zugetraut hatten. Einen großen Anteil an den guten Leistungen der Hardtwald-Elf hat Lucas Höler, der im Interview mit Liga-Zwei.de über seine persönlichen Entwicklung und Saisonziele spricht.

Herr Höler, der Saisonstart dürfte einige überraschen. Wie ist die Stimmung im Team nach dem guten Ligastart?
Höler: Wir verstehen uns alle gut, wissen aber auch, dass wir uns auf den bisherigen Ergebnissen nicht ausruhen können. Deshalb wollen wir nachlegen.“

Für Sie persönlich läuft es auch rund, drei Tore und eine Vorlage in fünf Pflichtspielen stehen zu Buche. Bereits in der letzten Saison konnten Sie sieben Treffer und ebenso viele Vorlagen beisteuern. Gilt es diese Marke zu knacken?
Höler: „Auf jeden Fall. Ich bin noch einer der Jüngeren und will mich immer weiterentwickeln. Daher möchte ich definitiv mehr Tore erzielen als letztes Jahr. Dafür will ich alles aus mir herausholen. Ob es dann klappt, werden wir sehen. Solange die Mannschaft Erfolg hat und das mit den Toren klappt, bin ich zufrieden.“

„ Am Wohlsten fühle ich mich als hängende Spitze. ”
über seine Lieblingsposition

Zuletzt hat Ihr Trainer Kenan Kocak umgestellt und ließ Sie im 5-4-1 als einzige Sturmspitze agieren. Sie können allerdings auch als hängende Spitze oder als Linksaußen auflaufen. Wie sehr unterscheidet sich Ihr Spiel auf diesen Positionen?
Höler: „Ich kann vorne alles spielen. Am Wohlsten fühle ich mich aber als hängende Spitze, weil ich mir dann viele Bälle in den Halbräumen abholen kann. Wenn ich alleine ganz vorne spiele, dann bin ich natürlich auf mich gestellt und habe weniger Unterstützung.

Auf den Außen ist es eine ganz andere Aufgabe, man muss mehr nach hinten machen. Dort fühle ich mich aber auch wohl. Ich denke es ist gut, dass ich so flexibel einsetzbar bin. Ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt.“

Zuvor waren Sie am Mainzer Bruchweg aktiv und spielten für die Reserve. Haben Sie 2014 nach Ihrem Wechsel vom VfB Oldenburg damit geliebäugelt, vielleicht auch mal Bundesliga-Luft schnuppern zu dürfen?
Höler: „Ja, unbedingt. Ich denke jeder Fußballer sollte sich große Ziele setzen und mein Ziel ist auf jeden Fall die Bundesliga. Das will ich erreichen und deswegen arbeite ich hart.“

„ Vielleicht den einstelligen Tabellenplatz erreichen. ”
was diese Saison drin ist

Welche Anpassung war schwieriger – der Sprung von der Regional- in die dritte Liga oder von der dritten in die zweite Liga?
Höler: „Da muss man unterscheiden. Beim Wechsel von Oldenburg nach Mainz war ich 500 Kilometer von meiner Familie weg, war das erste Mal von zuhause ausgezogen. Das war eine sehr große Umstellung für mich und es hat auch nicht alles direkt funktioniert.

Von Mainz nach Sandhausen war es etwas einfacher, weil ich mich hier in Süddeutschland schon zu Recht gefunden hatte. Außerdem hat mich die Mannschaft in Sandhausen super aufgenommen und ich habe mich sofort mit dem Trainer verstanden. Ich fühle mich von Anfang an sehr wohl hier.“

Sie haben bereits unter Alexander Nouri, Martin Schmidt oder Sandro Schwarz gespielt. Beobachten Sie die Entwicklung Ihrer ehemaligen Trainer?
Höler: „Natürlich, wenn man in der zweiten Liga Fußball spielt, schaut man sich auch die Bundesliga an. Es freut mich sehr, dass ich schon unter drei Trainern gespielt habe, die jetzt in der Bundesliga sind oder waren. Natürlich verfolgt man das und freut sich mit, wenn die Mannschaften Erfolg haben.“

Intern dürfte der gute Ligastart sicherlich als Momentaufnahme gewertet werden. Doch was trauen Sie Ihrem Team in dieser Spielzeit noch zu?
Höler: „Wir wollen in jedem Spiel eine gute Leistung abliefern und so früh es geht den Klassenerhalt sichern. Das ist das oberste Ziel des SV Sandhausen. Dann wollen wir versuchen an die letzte Saison anzuknüpfen und vielleicht dieses Jahr den einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Das Primärziel ist jedoch erstmal der Klassenerhalt.“

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