2. Bundesliga: Die Erkenntnisse des 3. Spieltags

Unsere Analyse zum Wochenende

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Donnerstag, 17.09.20 | 08:04
Andrew Wooten, Stürmer des SV Sandhausen.

Bei Andrew Wooten ist der Knoten an diesem Wochenende endlich geplatzt. ©Imago

So viel können wir nach drei absolvierten Spieltagen schon einmal festhalten: Langweilig wird diese Saison in der 2. Liga auf jeden Fall nicht. Auch am vergangenen Wochenende gab es Tops & Flops sowie natürlich auch einen dicken Aufreger. Darüber hinaus lieferte der 3. Spieltag aber auch wieder 3 wichtige Erkenntnisse, die wir hier für Euch zusammengestellt haben!

SV Sandhausen: Andrew Wooten kann es noch

Was war das für ein Saisonstart 2015/16 für Andrew Wooten: An den ersten 6 Spieltagen der vergangenen Spielzeit traf der Deutsch-Amerikaner 6-mal ins gegnerische Gehäuse, schnürte dabei gegen Union Berlin und den SC Paderborn 07 sogar jeweils einen Doppelpack. Doch danach ging nichts mehr, als hätte irgendjemand einen Schalter umgelegt. In der restlichen Saison traf Wooten kein Scheunentor mehr. Bis zum vergangenen Freitag.

Dabei war der Start des 26-Jährigen ins Spiel gegen den VfB Stuttgart alles andere als vielversprechend: In der 64. Minute wurde Wooten beim Stand von 0:1 aus Sicht des SVS eingewechselt, nur wenige Sekunden später fiel sogar das 0:2. Doch dann sorgte der Stürmer noch einmal für Hoffnung bei den Fans im Hardtwald-Stadion.

14 Minuten vor Schluss markierte er nach einem krassen Bock von VfB-Innenverteidiger Toni Sunjic den Anschlusstreffer. Zwar war das gleichzeitig auch der Endstand der Partie, dennoch dürfte Andrew Wooten nach Spielende ziemlich erleichtert gewesen sein.

Braunschweig & Hannover: Niedersachsen dominiert die Liga

Es war das Knaller-Ergebnis des vergangenen Wochenendes: Mit 6:1 fegte Eintracht Braunschweig den 1. FC Nürnberg vom Platz, dabei hatte es zur Halbzeit nur 2:1 für die Niedersachsen gestanden. Überhaupt waren die Franken in der ersten halben Stunde die bessere Mannschaft, hätten dem 1:0 von Guido Burgstaller auch noch ein zweites Tor folgen lassen können. Doch ein Doppelschlag kurz vor der Pause änderte alles.

„ Auch bei 4:1 ein mulmiges Gefühl. ”
Torsten Lieberknecht

Nach dem Seitenwechsel brachen beim „Club“ alle Dämme, Braunschweig spielte sich in einen wahren Torrausch. „Löwen“-Coach Torsten Lieberknecht wusste auch sogleich, worauf die Gefährlichkeit der Eintracht zurückzuführen ist – er sagte auf der offiziellen Homepage des BTSV: „Die Standards, durch die wir das Spiel drehen konnten, sind eine neue Qualität von uns. Ich hatte auch beim 4:1 noch ein mulmiges Gefühl, da Nürnberg immer noch hätte zurückkommen können.“

Das mulmige Gefühl hatte der Trainer ganz umsonst, denn nichts konnte seine Mannschaft auf dem Weg an die Tabellenspitze stoppen. Direkt dahinter findet sich aktuell Braunschweigs Erzrivale Hannover 96 wieder. Auch wenn die „Roten“ am Freitag beim 1:1 in Bochum erstmals ein wenig Federn lassen mussten, ist auch ihr Saisonstart als äußerst gelungen zu bezeichnen. Ähnlich wie bei der Eintracht macht vor allem die Offensive Lust auf mehr.

Karlsruher SC: Auf dem Weg zum Remis-König

18-mal. So oft gab es in der Vorsaison bei Spielen von Arminia Bielefeld ein Unentschieden – ein neuer Rekord für die 2. Liga, wenn man mal von den 19 Remis des FC St. Pauli in der Saison 1992/93 absieht. Diese Anzahl kam bei den Männern vom Millerntor aber auch nur zustande, weil in dieser Spielzeit die zweigleisige 2. Bundesliga zu einer eingleisigen Liga zusammengeführt wurde und deshalb 46 statt 34 Spiele pro Team ausgetragen wurde.

Von diesen beeindruckenden Zahlen ist der Karlsruher SC zwar noch ein gutes Stück entfernt, dennoch sind die Badener momentan auf dem besten Weg zu einem neuen Rekord. An den ersten 3 Spieltagen gab es für den KSC 3 Unentschieden, gegen 1860 München, den VfL Bochum und – natürlich – Arminia Bielefeld. So langsam sollte die Mannschaft von Trainer Tomas Oral mal anfangen, „Dreier“ zu sammeln, denn mit zu vielen Remis wird es schwierig, die Klasse zu halten.

Dennoch gibt es neben den Bielefeldern noch andere Beispiele für Mannschaften, die trotz einer Vielzahl von Unentschieden in einer Saison den Abstieg verhindert haben. Gütersloh 1997/98 und Fürth 1999/2000 schafften es beispielsweise mit 16 Punkteteilungen relativ entspannt, in der 2. Liga zu bleiben. Unterhaching wurde mit 16 Unentschieden in der Spielzeit 1996/97 sogar Tabellen-6. Zudem macht eine weitere Statistik dem KSC Mut: Nur zwei Teams, die am Saisonende die meisten Remis auf dem Konto hatten, sind abgestiegen (Essen 2005 und Dresden 2014).