Darmstadt 98: Tobias Kempe in Top-Form

Matchwinner lobt die Moral und bemängelt die defensive Anfälligkeit

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Donnerstag, 26.11.20 | 07:57
Tobias Kempe bei Darmstadt 98

Matchwinner in Karlsruhe: Tobias Kempe (r.). © imago images / Jan Huebner

Seit dem verpatzten Saisonstart beim SV Sandhausen (0:1) ist Darmstadt 98 mittlerweile seit fünf Spielen ungeschlagen. Nach zuvor drei Unentschieden und einem Sieg gelang den Lilien am gestrigen Sonntag ein ebenso spektakulärer wie dank des von Tobias Kempe erst in der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelten Handelfmeters später 4:3-Erfolg beim Karlsruher SC.

Dass Kempe zum Punkt schritt und souverän verwandelte, war dabei kein Zufall. Der mittlerweile 31-jährige Mittelfeldmann, der vor einem Jahr von Ex-Trainer Dimitrios Grammozis schon fast ausgemustert war, sich aber zurück kämpfte und weiterhin zu den wichtigsten Profis im Lilien-Kader zählt, hatte zuvor bereits mit etwas Glück die 1:0-Führung besorgt sowie die Treffer Nummer zwei und drei durch Victor Palsson und Serdar Dursun mit ruhenden Bällen vorbereitet.

Bisheriger Assist-Rekord schon eingestellt

Nach sechs Spieltagen verzeichnet Kempe nun zwei Treffer und bemerkenswerte sieben Vorlagen. Seinen persönlichen Assist-Rekord aus den Spielzeiten 2014/15 und 2017/18, als es jeweils am Ende der Saison sieben Vorlagen waren, hat Kempe damit schon eingestellt. In Sachen Scorer-Punkte war ebenfalls das Spieljahr 2017/18 das bislang beste, als zu den sieben Assists noch elf eigene Treffer hinzukamen. Mit Blick auf die ersten sechs Spieltage scheint es aber keineswegs unrealistisch, dass Kempe im Sommer 2021 auf eine Spielzeit mit mehr als 18 Torbeteiligungen zurückblicken kann.

Rundum zufrieden war Kempe am Sonntagnachmittag allerdings auch nicht. Zwar lobte der Routinier auf der vereinseigenen Webseite die Moral der Mannschaft nach mehreren Rückschlägen während der 90 Minuten, bemängelte aber auch, dass „wir natürlich zu viele Gegentore bekommen haben“. Die nötige Balance zu finden, ist nun die Aufgabe für die kommenden Wochen, zumal auch ein Kempe in Top-Form kaum in jeder Partie so effizient wird agieren können wie in Karlsruhe.