Eintracht Braunschweig: Frühzeitige Planung für die neue Saison
Daniel Scherning will ein Gerüst "für beide Szenarien"
Nach zuletzt nur einem Punkt aus den beiden freilich auch nicht einfachen Spielen beim FC St. Pauli (0:1) und gegen Hertha BSC (1:1) steht für Eintracht Braunschweig ein richtungsweisender Spieltag auf dem Programm. Während sich die Konkurrenten Hansa Rostock und 1. FC Kaiserslautern direkt duellieren, gastiert der BTSV beim seit fünf Partien sieglosen 1. FC Nürnberg und hat dort die Chance, sich unabhängig vom Ausgang der Begegnung im Ostseestadion zumindest etwas von den direkten Abstiegsplätzen abzusetzen.
Entspannen würde sich die Lage indes auch dann noch nicht, sollte das Wochenende für die Eintracht optimal verlaufen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich der Kampf um den Klassenerhalt noch über einige Wochen und womöglich auch bis zum letzten Spieltag hinziehen wird. Nichtsdestotrotz haben die Verantwortlichen an der Hamburger Straße auch die Zukunft und konkret die nächste Saison im Blick, wie die jüngsten Vertragsverlängerungen mit Trainer Daniel Scherning und Co-Trainer Andreas Zimmermann jeweils bis 2025 sowie Rechtsverteidiger Marvin Rittmüller bis 2026 gezeigt haben.
Domino-Effekt nach Schernings Unterschrift?
Die Verlängerung der genannten Arbeitspapiere mit Gültigkeit sowohl für die 2. Bundesliga auch für die 3. Liga kann aber nur der Anfang gewesen sein, laufen doch nach jetzigem Stand nicht weniger als 20 Spielerverträge am 30. Juni 2024 aus – darunter auch die von längst andernorts ins Blickfeld gerückten Leistungsträgern wie Ron-Thorben Hoffmann oder Anton Donkor.
Davon, dass Hoffmann und Donkor kaum zu halten wären, sollte der Klassenerhalt misslingen, ist auszugehen. Dementsprechend ist zumindest bei diesem Duo nicht mit einer frühzeitigen Verlängerung zu rechnen. Trainer Scherning ließ auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Nürnberg nun aber durchblicken, dass in weiteren Personalien zeitnah Klarheit geschaffen werden soll.
„Marvin wird nicht der letzte Spieler sein, der verlängert. Vielleicht war es ein kleiner Startschuss mit mir“, hofft Scherning auf einen Domino-Effekt in Folge seiner eigenen Unterschrift und betonte die grundsätzliche Verantwortung dem Verein gegenüber, „nachhaltig und ligenunabhängig“ zu planen. Dazu gehört, sich auch mit dem Abstiegsfall zu beschäftigen: „Wir sind überzeugt davon, dass wir im Mai die Klasse halten werden, sind aber auch nicht blauäugig“, so Schernig, der sich deshalb ein „Gerüst für beide Szenarien“ wünscht.
Scherning will „mutige Entscheidungen“ treffen
Die Zukunftsplanung zeitlich nach hinten zu schieben, wäre für Scherning derweil ein Fehler: „Ich glaube, dass man als Verein früh die Weichen stellen muss, wenn man weniger Geld hat als die anderen, als fast alle in dieser Liga“, will der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer wirtschaftliche Nachteile gegenüber der Konkurrenz gar nicht zum Tagen kommen lassen, sondern stattdessen auf dem Spielermarkt zugreifen, wenn sich die Chance dazu bietet: „Wir müssen schneller sein, mutige Entscheidungen treffen – in den richtigen Momenten und wenn wir davon überzeugt sind.“
Dem Vorhaben, möglichst früh einen schlagkräftigen Kader für die Spielzeit 2024/25 zusammenzustellen, würde es gleichwohl nicht schaden, wenn schon in den nächsten Wochen große Schritte in Richtung Klassenerhalt gelängen.
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