Erzgebirge Aue: Heftige Kritik an Helge Leonhardt

Mitgliederversammlung verläuft turbulent

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 16.10.18 | 10:05
Helge Leonhardt

Musste sich reichlich Kritik gefallen lassen: Helge Leonhardt © Imago

Das 1:1 am Freitagabend im Aufsteigerduell bei den Würzburger Kickers war zwar kein Befreiungsschlag, zumal nach wie vor Platz 17 zu Buche steht, doch immer bewahrte dieser Punktgewinn die Verantwortlichen des FC Erzgebirge Aue vor einer weiter hochkochenden Diskussion um Trainer Pavel Dotchev. Einen ruhigen Samstag hatte Präsident Helge Leonhardt aber dennoch bei weitem nicht, schließlich stand die alljährliche Mitgliederversammlung auf dem Programm.

„ Jeder spürt, dass im Verein etwas faul ist. ”
Manfred Jahn

In deren Verlauf musste sich Leonhardt vor allem von Seiten des Fördervereins heftige Kritik gefallen lassen, die nicht nur, aber vor allem auch auf die bis heute undurchsichtige Entlassung von Sportdirektor Steffen Ziffert nach geschafftem Aufstieg zurückzuführen war. „Der FC Erzgebirge wird zum Familienbetrieb FC Leonhardt. Das ist Vetternwirtschaft. Steffen Ziffert wurde vom Hof gejagt, es wurde hemmungslos gelogen“, zitiert Bild das Förderkreis-Mitglied Steffen Schubert und dessen Vorsitzender Manfred Jahn blies ins gleiche Horn: „Jeder spürt, dass im Verein etwas faul ist. Und das hängt eng mit der Personalie Ziffert zusammen.“

Klassenerhalt auch finanziell wichtig

Während Aufsichtsrat Uwe Leonhardt seinem Bruder zur Seite sprang und forderte, dass die „Grabenkämpfe“ endlich ein Ende haben, könnte Helge Leonhardt immerhin gute Zahlen vermelden. Trotz des Abstiegs in die 3. Liga wurde die vergangene Saison mit einem überschaubaren Minus von 558.000 Euro abgeschlossen, wobei ohne die Aufstiegsprämie in Höhe von 900.000 Euro sogar ein Plus erwirtschaftet worden wäre.

„ Der Abstieg wäre ein Risiko. Die 3. Liga ist eine Pleiteliga. ”
Helge Leonhardt

Der Verein, der für die laufende Saison mit einem Gewinn von rund 160.000 Euro kalkuliert, ist damit beinahe schuldenfrei. Damit dies auch so bleibt, wäre der Klassenerhalt enorm wichtig, wie Leonhardt betonte: „Der Abstieg wäre ein Risiko. Die 3. Liga ist eine Pleiteliga. Sportlicher Erfolg bestimmt wirtschaftlichen Erfolg. Wir haben hier im Erzgebirge keinen Abramowitsch oder irgendwelche Scheichs herumlaufen.“