FC Schalke 04: Karel Geraerts nach der Länderspielpause unter Druck
Kritik von Kenan Karaman und Ben Manga
Einen Monat nach dem 5:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig zum Auftakt der neuen Zweitliga-Saison ist beim FC Schalke 04 von Anfangseuphorie nicht mehr viel geblieben. Im DFB-Pokal gaben sich die Königsblauen beim VfR Aalen (2:0) zwar keine Blöße, doch in der Liga kam aus den drei Spielen beim 1. FC Nürnberg (1:3), beim 1. FC Magdeburg (2:2) und zuletzt gegen den 1. FC Köln (1:3) nur noch ein Punkt hinzu, sodass nach vier Runden lediglich Tabellenplatz zwölf zu Buche steht.
Direkt nach der aktuellen Länderspielpause haben die Königsblauen zudem beim Karlsruher SC, der wie ansonsten nur Fortuna Düsseldorf zehn Zähler auf dem Konto hat, eine hohe Hürde vor sich. Dann schon verstärkt im Blickpunkt stehen wird Trainer Karel Geraerts, der sich nach der Niederlage gegen Köln mehr oder weniger offene Kritik sowohl von Kapitän Kenan Karaman als auch von Direktor Ben Manga gefallen lassen musste.
Ron Schallenberg für Karaman im Mittelfeld wichtiger
Karaman äußerte sich zwar nur sehr verklausuliert, ließ zwischen den Zeilen aber durchklingen, den von Geraerts in der Innenverteidigung aufgebotenen und dort prompt fehlerhaften Ron Schallenberg im zentralen Mittelfeld wertvoller einzuschätzen.
In der gleichen Thematik stärkte Manga in einer Medienrunde, aus der unter anderem Bild zitiert, grundsätzlich die Autorität von Geraerts: „Die Mannschaftsaufstellung macht der Trainer, die mache nicht ich. Wenn er der Meinung ist, der und der muss spielen – dann ist das so. Er muss so aufstellen, wie er es denkt.“
Gleichzeitig gab sich Manga aber auch wenig Mühe zu verbergen, die im Sommer gekommenen Innenverteidiger Felipe Sánchez und Martin Wasinski bereits deutlich weiter zu sehen als der belgische Coach: „Jeder hat eine eigene Meinung – ich auch. Wenn der Trainer am Ende sagt, sie sind noch nicht so weit in seinen Augen, dann müssen wir das respektieren. Ob es mir gefällt, spielt dann keine Rolle. Soll ich jetzt zum Trainer gehen und ihm sagen: ‚Pass auf, Du stellst jetzt den und den auf‘ – das geht nicht.“
Manga mit Argumenten pro Sanchez und Wasinski
In Bezug auf Wasinski und vor allem auf Sanchez bringt Manga gleichwohl triftige Argumente vor: „Beide Spieler haben in ihren Ländern in den ersten Ligen gespielt. Wer schon mal in Argentinien war, der weiß wie es da bei Spielen abgeht – da ist Krieg auf dem Platz. Und wenn ein junger Spieler dort gespielt hat, dann sollte er in meinen Augen auch gegen Magdeburg, Darmstadt oder wen auch immer spielen können.“
Man darf nun gespannt sein, ob und wie Geraerts reagiert. Bleiben in Karlsruhe Sanchez und/oder Wasinski wieder außen vor und es geht abermals schief, würde der Druck auf den Trainer sicherlich nicht geringer.
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