Hamburger SV: Kritik auch an Christian Titz
Trainer mit umstrittenen Entscheidungen
Nach fünf Pflichtspielsiegen in Folge hat der Hamburger SV am gestrigen Sonntag mit der 0:5-Heimpleite gegen den SSV Jahn Regensburg einen herben Dämpfer auf dem Weg zurück in die Bundesliga versetzt bekommen. Vor allem die Art und Weise der Niederlage warf Fragen auf und machte deutlich, dass der direkte Wiederaufstieg eben doch kein Selbstläufer wird.
Vieles fokussierte sich schon vor dem Anpfiff auf Trainer Christian Titz, der nicht nur Torjäger Pierre-Michel Lasogga auf die Bank rückversetzte, sondern im Vergleich zum 1:0-Sieg im Nachholspiel bei Dynamo Dresden noch fünf weitere Änderungen vornahm, ohne dass diese durch Verletzungen oder Sperren bedingt worden wären.
Dass Titz mit Khaled Narey und Lasogga schon frühzeitig seine beiden bisher torgefährlichsten Akteure einwechselte, konnte man als Fehlereingeständnis werten, doch zu diesem Zeitpunkt war das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Auch deshalb, weil sich Matti Steinmann auf der Sechserposition nicht zum ersten Mal als Unsicherheitsfaktor erwies und Julian Pollersbecks riskante Spielweise diesmal bestraft wurde.
Keine Stabilität in der Defensive
Weil in der Innenverteidigung weder der bislang gesetzte Rick van Drongelen noch seine Nebenleute wie gegen Regensburg Leo Lacroix und zuvor David Bates wirklich überzeugen konnten, wären gerade im Tor und auf der Sechs Stabilisatoren nötig. Die Hoffnung auf ein möglichst baldiges Comeback des im Abwehrzentrum schmerzlich vermissten Gideon Jung wird unterdessen immer größer.
Trainer Titz, dessen Entscheidungen in Sachen Aufstellung und Spielweise nicht nur von der Bild kritisch hinterfragt werden, nahm nach Spielschluss zumindest kein Blatt vor den Mund und sprach wesentliche Gründe für die Pleite an: „Beängstigend war, wie wir heute verteidigt haben. Die schwache Zweikampfquote und die vielen individuellen Fehler haben wesentlich zum hohen Ergebnis beigetragen.“
Nun warten Fürth und St. Pauli
Gegenüber der Morgenpost nahm Titz mit Blick auf die anstehenden Spiele am Donnerstag in Fürth und das Derby am Sonntag gegen St. Pauli seine Profis in die Pflicht: „Die Spieler haben jetzt durch die englische Woche die Chance, das schnell wieder geradezurücken. Wir müssen dieses Spiel sacken lassen und dann natürlich aufarbeiten.“
Anzunehmen ist, dass diese Aufarbeitung erneut zu personellen Konsequenzen führt. Mehrere Wechsel in der ersten Elf sind auch diesmal zu erwarten. Dabei täte Titz aber gut daran, auf Experimente wie auch schon in Dresden mit Youngster Josha Vagnoman zu verzichten, sondern die derzeit beste Elf zu bringen.
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