Hannover 96: Der Druck auf Daniel Stendel wächst

Direkter Wiederaufstieg alles andere als ein Selbstläufer

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 25.10.16 | 07:30
Daniel Stendel

Steht auch zunehmend unter Beobachtung: Daniel Stendel © Imago

Zu Beginn der Saison sah es so aus, als würde Hannover 96 seiner Favoritenrolle relativ problemlos gerecht, doch nach zehn Spieltagen stehen neben fünf Siegen auch schon zwei Unentschieden und drei Niederlagen in der Bilanz. Nur auf Rang fünf stehend dürfte inzwischen jedem in Hannover klar sein, dass der direkte Wiederaufstieg kein Selbstläufer ist, zumal nicht unbedingt mit einem so starken Auftreten vor allem von Eintracht Braunschweig, aber auch vom 1. FC Union Berlin und vom 1. FC Heidenheim zu rechnen war.

Klare Worte von Martin Kind

Nichtsdestotrotz wäre es für Klubboss Martin Kind nicht zu akzeptieren, ein zweites Jahr in der 2. Bundesliga verbringen zu müssen. „Wir haben, das muss man immer wiederholen, hinter Stuttgart die zweitteuerste Mannschaft in der 2. Liga. Wir liegen in der Regel deutlich um das Doppelte über dem Haushalt anderer Vereine. Daraus muss man Ansprüche ableiten“, so Kind im „Kicker“ (Ausgabe 86/2016 vom 24.10.2016).

Diesen Ansprüchen muss insbesondere auch Trainer Daniel Stendel gerecht werden, dem es bislang nur bedingt gelungen ist, dass im Kader vorhandene Potential auszuschöpfen, was nicht nur an vielen Verletzungen lag.

„ Man darf nach zwei Niederlagen nicht alles infrage stellen. ”
Christian Möckel

„Man darf nach zwei Niederlagen nicht sofort alles infrage stellen“, unternimmt der Sportliche Leiter Christian Möckel in Bild zwar den Versuch, eine Trainerdiskussion im Keim zu ersticken, doch Boss Kind macht dagegen keinen Hehl daraus, den 42-Jährigen in der Verantwortung zu sehen. „Ein Trainer muss damit umgehen können“, äußerte Kind etwa nur knapp zur Personalie Salif Sane, die derzeit keine unwesentliche Rolle spielt.

Drei wichtige Spiele bis zur Länderspielpause

Den alles andere als pflegeleichten, sportlich aber herausragenden Senegalesen nach seiner Rotsperre wieder gewinnbringend zu integrieren, ist eine der vordringlichsten Aufgaben Stendels, die bei den ersten beiden Versuchen beim 1. FC Union Berlin (1:2) und beim 1. FC Nürnberg (0:2) nicht optimal gelöst wurde.

Über allem aber stehen natürlich die Ergebnisse. Mit den Heimspielen im Pokal morgen gegen Fortuna Düsseldorf, am Sonntag gegen die Würzburger Kickers und vor allem im Derby bei Eintracht Braunschweig am 6. November sind die nächsten Partien sicherlich richtungsweisend. Bei schlechten Resultaten könnte die Länderspielpause auch für Stendel ungemütlich werden…