Hannover 96: Schon einig mit Brooklyn Ezeh?

Ablösepoker mit dem SV Wehen Wiesbaden

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 09.06.23 | 15:12
© IMAGO / Jan Hübner

Hat in den Relegationsspielen nochmal auf sich aufmerksam gemacht: Brooklyn Ezeh. © IMAGO / Jan Hübner

Wie Klubboss Martin Kind und Sportdirektor Marcus Mann in den vergangenen Tagen bereits mehrfach durchblicken haben lassen, ist in dieser Woche bei Hannover 96 mit keinem Neuzugang mehr zu rechnen. Hinter den Kulissen allerdings arbeiten die 96-Verantwortlichen fieberhaft daran, die nächsten Verstärkungen nach Mittelfeldtalent Marius Wörl (TSV 1860 München) zu realisieren.

Mit Sven Michel und Paul Seguin haben die Niedersachsen so gleich ein Duo vom 1. FC Union Berlin im Blick, das allerdings auch über Optionen in der Bundesliga verfügt. Völlig chancenlos wähnt man sich in Hannover zwar keineswegs, doch besteht die Gefahr, dass sich sowohl der im Mittelfeld beheimatete Seguin als auch Angreifer Michel eher für einen Bundesligisten, etwa den ebenfalls an beiden interessierten VfL Bochum, entscheiden.

Bei Köhn-Verkauf winkt ein Millionenplus

Dagegen scheint sich Hannover bei Brooklyn Ezeh in einer sehr guten Position zu befinden. Nachdem der Name des Linksverteidigers vom SV Wehen Wiesbaden am Maschsee schon länger die Runde macht, berichtet Sky-Reporter Florian Plettenberg nun, dass sich 96 mit dem 21-Jährigen bereits mündlich auf eine Zusammenarbeit verständigt hat.

Andere Interessenten wie den FC St. Pauli scheint Hannover somit schon ausgestochen zu haben, allerdings kann der Wechsel angesichts von Ezehs bis 2024 laufendem Vertrag beim künftigen Ligarivalen nur dann über die Bühne gehen, wenn auch mit dem SV Wehen Wiesbaden ein gemeinsamer Nenner gefunden wird. Weil der SVWW eine Ablöse von mehr als einer Million Euro fordern soll, droht in dieser Hinsicht ein längerer Poker.

Dass sich 96 offenbar intensiv mit Ezeh beschäftigt, lässt darauf schließen, dass man sich in Hannover für einen Abgang von Derrick Köhn rüstet, der seinerseits bei mehreren Bundesligisten Begehrlichkeiten geweckt hat. Offiziell wurde zwar erklärt, den 24-Jährigen halten zu wollen, doch diese Verlautbarung dürfte Teil eines anderen Pokerspiels sein, um eine möglichst hohe Ablöse herauszuholen. Davon ausgehend, dass Köhn bei einem Verkauf mehrere Millionen Euro einbringen würde, könnte Hannover der Tausch auf der linken Abwehrseite ein deutliches Plus bringen – und zugleich mit Ezeh einen Spieler, der in der erfolgreichen Relegation gegen Arminia Bielefeld seine herausragende Offensivqualität eindrucksvoll unter Beweis gestellt und seinen Marktwert damit sicher nicht verringert hat.