Hannover 96: Winter-Leihe als Ausweg für Yannik Lührs?
Youngster kommt über eine Nebenrolle nicht hinaus
In dieser Zweitliga-Saison erst wenige Minuten auf dem Feld: Yannik Lührs. © IMAGO / Revierfoto
Mit 28 Toren stellt Hannover 96 gemeinsam mit dem Hamburger SV die zweitbeste Offensive der 2. Bundesliga, knapp hinter Fortuna Düsseldorf (29). Die Niedersachsen verfügen indes nicht nur offensiv über jede Menge Durchschlagskraft, sondern ligaweit auch über eine der stabilsten Defensivreihen.
Nur der FC St. Pauli (11) und der SV Wehen Wiesbaden (15) haben weniger Gegentreffer zugelassen als die 96-Hintermannschaft, die 17 Mal dem Gegner beim Jubeln zusehen musste. 1,21 Gegentore im Schnitt pro Partie sind zwar kein herausragender Wert, aber im Vergleich zur vergangenen Spielzeit (1,62) eine signifikante Steigerung. Diese Entwicklung auf Rückkehrer Marcel Halstenberg zurückzuführen ist sicherlich nicht falsch, doch an der Seite des Ex-Nationalspielers haben auch Phil Neumann und insbesondere Bright Arrey-Mbi an Stabilität gewonnen.
Seit dem zweiten Spieltag setzt Trainer Stefan Leitl durchgängig auf die Dreierkette mit Neumann rechts, Halstenberg im Zentrum und Arrey-Mbi links. Leidtragende dieser Konstanz sind in erster Linie Julian Börner, der seit dem zweiten Spieltag nicht einmal mehr im Kader stand und Yannik Lührs. Der 20-Jährige war seit dem dritten Spieltag zwar stets dabei, wurde allerdings nur drei Mal und jeweils in der absoluten Schlussphase eingewechselt. Nicht optimal für den einstigen U19-Nationalspieler, auf den man in Hannover unverändert große Stücke hält, der aber regelmäßige Spielpraxis benötigt, um sich weiterentwickeln zu können.
Ohne Lührs würde der erste Nachrücker fehlen
Die drei 90-Minuten-Einsätze in der zweiten Mannschaft, die Lührs in den vergangenen Monaten sammelte, sind in diesem Zusammenhang sicherlich nicht ausreichend, zumal Lührs in seinen vier Spielen in der Rückrunde der vergangenen Saison bereits gezeigt hat, das Zeug für die 2. Bundesliga zu haben. Die Konkurrenzsituation verhindert bislang aber einen Durchbruch, sodass womöglich im Winter eine Leihe für alle Seiten der sinnvollste nächste Schritt wäre. Entweder bei einem Ligarivalen oder auch in der 3. Liga könnte Lührs Wettkampferfahrung sammeln, um dann im Sommer gereift zurückzukehren.
Allerdings würde Hannover dann auch den ersten Backup für die Dreierkette abgeben, somit ein gewisses Risiko eingehen. Die Entscheidung darüber, ob Lührs andernorts Spielpraxis sammeln darf, hängt somit auch maßgeblich davon ab, wie viel Vertrauen Trainer Leitl noch in Routinier Börner hat und auch, ob man im Fall der Fälle auf eine Notlösung etwa mit Rechtsverteidiger Jannik Dehm als rechtem Teil der Dreierkette zurückgreifen würde.
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