Hertha BSC: Stefan Leitl und Benjamin Weber als Schicksalsgemeinschaft

Druck vor dem Kellerduell in Nürnberg

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 23.09.25 | 07:20
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Auch Sportdirektor Benjamin Weber steht in Berlin im Fokus. © IMAGO / Contrast

Für die meisten Experten war Hertha BSC im Sommer der große Favorit auf den Aufstieg in die Bundesliga. Diese Einschätzung speiste sich einerseits aus einer unter Trainer Stefan Leitl verbesserten Rückrunde sowie andererseits daraus, dass wichtige und für Zweitliga-Maßstäbe sicherlich weit überdurchschnittliche Spieler wie Fabian Reese und Michael Cuisance gehalten werden konnten.

Nach sechs Spieltagen allerdings stehen die Berliner bei lediglich fünf Punkten und auf einem gemessen auch an den Erwartungen indiskutablen 15. Tabellenplatz. Die tabellarische Zwischenbilanz freilich passt zu den Leistungen, die alles andere als überzeugend ausfielen. Lediglich bei Hannover 96 (3:0) gelang ein ansprechender Auftritt, bei dem angesichts von 10:21 Torschüssen allerdings auch bei weitem nicht alles rosig war.

Dr. Peter Görlich noch in der Analysephase

Weil der Rückstand auf Platz drei bereits satte acht Punkte beträgt und der Hertha mit Blick nach oben die Felle davonzuschwimmen drohen, herrscht in der Hauptstadt spätestens seit der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den SC Paderborn Unruhe vor. In deren Zentrum steht mit Trainer Leitl und Sportdirektor Benjamin Weber das Duo, das eigentlich die Rückkehr ins Oberhaus bewerkstelligen sollte, nach jetzigem Stand aber in der Sommertransferperiode auch unabhängig vom Verletzungspech etwa bei Paul Seguin einen unrunden Kader zusammengestellt haben. Insbesondere die Außenbahnen sind alles andere als optimal besetzt, aber auch offensiv fehlt die Torgefahr, wenn der potentielle Unterschiedsspieler Reese wie aktuell auf Formsuche ist.

Leitl hat es unterdessen bisher nicht geschafft, eine funktionierende Elf mit klarer Struktur auf den Platz zu schicken. Ob der 48-Jährige, der erst im Februar seinen Dienst angetreten hat, noch viele Gelegenheiten erhält, es besser zu machen, ist offen. Der seit Anfang September als Geschäftsführer fungierende Dr. Peter Görlich befindet sich noch in der Analyse-Phase und hält sich mit öffentlichen Auftritten zurück, doch ohne eine positive Entwicklung wird der Handlungsdruck steigen.

Wird in den nächsten Spielen beim 1. FC Nürnberg und gegen Preußen Münster nicht richtig gepunktet, könnte es spätestens in der Länderspielpause im Oktober für Leitl und Weber eng werden. Trainer und Sportdirektor gelten dabei als Schicksalsgemeinschaft, wäre doch bei einem Aus von Leitl der sowohl für die Trainer- als auch für die Spielerverpflichtungen verantwortliche Weber auch kaum noch zu halten.

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