Hertha BSC: Wird Marius Gersbeck gar nicht die Nummer eins?

Rollenverteilung im Tor noch völlig offen

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 12.06.23 | 14:37

Seine Rückkehr zur Hertha scheint beschlossene Sache: Marius Gersbeck. © IMAGO / HaertelPRESS

Wie erhofft hat Hertha BSC am heutigen Montag von der DFL die Kunde erhalten, die Voraussetzungen für die kommende Zweitliga-Jahr zu erfüllen. Der Supger-GAU, nach dem sportlichen Bundesliga-Abstieg womöglich direkt in die Regionalliga durchgereicht zu werden, bleibt dem Hauptstadtklub somit erspart und die bislang nur sehr zurückhaltend bzw. lediglich hinter den Kulissen vorangetriebenen Planungen können richtig Fahrt aufnehmen.

Gut möglich, dass die Berliner nun zeitnah gleich in mehreren Personalien Vollzug vermelden können. So scheint der zuletzt auf Leihbasis bei Dynamo Dresden zum Torschützenkönig der 3. Liga avancierte Ahmet Arslan auf dem Sprung von Holstein Kiel zur Hertha, die überdies auch eine vor vier Jahren vereinbarte Rückkaufklausel aktivieren und Marius Gersbeck für festgeschriebene 250.000 Euro vom Karlsruher SC zurück in seine Heimatstadt holen will – und aller Voraussicht nach auch wird.

Möglicher Zweikampf mit Tjark Ernst?

Automatisch die Nummer eins im Hertha-Tor wird Gersbeck, der in den vergangenen drei Jahren unumstrittener Stammkeeper des KSC war, allerdings wohl nicht. Zwar ist der schon seit verganenem August suspendierte Rune Jarstein mit Vertragsablauf am 30. Juni auch auf dem Papier endgültig Geschichte in Berlin, doch mit Oliver Christensen, Tjark Ernst und Robert Kwasigroch sowie dem vergangene Saison an den FC Schalke 04 verliehenen Alexander Schwolow stehen schon ohne Gersbeck weiterhin vier Torhüter auf der Gehaltsliste.

Der 18-jährige Kwasigroch ist zwar vornehmlich für die zweite Mannschaft eingeplant, doch darüber hinaus wird es spannend. Schwolow würde Hertha liebend gerne abgeben, doch eine Rückkehr zum SC Freiburg scheint sich zu zerschlagen, da der Sport-Club offenbar Florian Müller (VfB Stuttgart) bevorzugt. Christensen soll derweil zwar einen Markt in England haben und idealerweise einen Millionenablöse einbringen, gehört nach aktuellem Stand aber zum Kader der neuen Saison.

Sollte sich für Christensen bis dahin kein Abnehmer finden, müsste sich Gersbeck erst einmal gegen den dänischen Nationaltorwart durchsetzen und auch Schwolow würde bei einem Verbleib versuchen, den Platz im Tor zu erobern. Und selbst dann, wenn Christensen und Schwolow noch gehen sollten, sieht der „kicker“ (Ausgabe vom 12.06.2023) ein offenes Duell um den Platz zwischen den Pfosten zwischen Gersbeck und U20-Nationalspieler Ernst. Letzterer genießt hohe Wertschätzung und soll mit möglichst viel Spielpraxis optimal gefördert werden, weshalb beim 20-jährigen in Abhängigkeit von den anderen Schlussleuten auch eine Leihe zum Thema werden könnte.