Holstein Kiel: Wer liefert künftig die Assists?

Verlust der beiden besten Vorlagengeber droht

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Mittwoch, 22.07.2020 | 12:30
Salih Özcan

Hinterlässt im Kieler Mittelfeld eine Lücke: Salih Özcan. © imago images / Noah Wedel

Nach 71 und 60 Toren in den beiden Spielzeiten zuvor gelangen Holstein Kiel in der abgelaufenen Saison zwar nur noch 53 Treffer, die aber dennoch gleichbedeutend mit der fünftbesten Quote aller Zweitligisten waren. Großen Anteil daran hatten Jae-Sung Lee und Salih Özcan. Während Lee mit neun Toren und sieben Vorlagen der interne Top-Scorer war, verbuchte Özcan neben fünf eigenen Treffern ebenfalls sieben Assists.

In der neuen Saison müssen die Störche aber mutmaßlich ohne das Duo auskommen. Während der Abgang des vom 1. FC Köln nur ausgeliehenen Özcan bereits klar ist, stehen auch bei Lee die Zeichen auf Abschied. Ohne Lee und Özcan fehlen Kiel in der neuen Saison damit 14 Treffer und 14 Vorlagen. Insbesondere der wahrscheinliche Wegfall der beiden besten Vorlagengeber dürfte die Kieler Verantwortlichen beschäftigen.

Hauptmann und Arslan sollen die Lücken schließen

Allerdings waren Sportdirektor Uwe Stöver und Trainer Ole Werner in den vergangenen Wochen nicht untätig. Vielmehr kamen mit Niklas Hauptmann, wie Özcan eine Leihgabe vom 1. FC Köln, und Ahmet Arslan vom VfB Lübeck zwei Akteure, denen eine gute Entwicklung zugetraut wird. Während Hauptmann, der in Köln zuletzt eine ganze Saison lange ohne Spielpraxis in der ersten Mannschaft geblieben ist, wie Özcan in eher zentraler Rolle im Mittelfeld eingeplant sein dürfte, ist Arslan ähnlich wie Lee sowohl im offensiven Mittelfeld als auch im Angriff einsetzbar. 16 Tore und drei Vorlagen in der vergangenen Saison sorgen für gewisse Erwartungen an den 26-Jährige, der diese Quote freilich „nur“ in der viertklassigen Regionalliga erzielt hat.

Darüber hinaus stehen im Kieler Kader mit Finn Porath, Makana Baku oder David Atanga mehrere junge Akteure, die ihr Potential zumindest andeuten konnten und denen im zweiten Jahr an der Förde der nächste Schritt zuzutrauen ist – wenngleich wohl jeweils eher in einer Rolle auf dem Flügel.

Ob es Stöver und Werner im Vertrauen darauf belassen oder vielleicht doch noch den einen oder anderen Offensivspieler mit nachgewiesener Zweitliga-Qualität hinzuholen, bleibt abzuwarten und könnte ein Stück weit auch vom Verlauf der Vorbereitung abhängen. Und natürlich davon, ob Lee sich tatsächlich verabschiedet.